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Freelancer und Freiberufler werden von Angestellten oftmals beneidet. Man ist sein eigener Chef, hat viel mehr Freiheiten als ein Angestellter. Was viele dabei vergessen, ist, dass sich Freelancer immer wieder neu um Aufträge bemühen müssen und nicht über regelmäßige Einnahmen verfügen. Freelancer sind häufig in vielen Unternehmen und für viele verschiedene Auftraggeber tätig. Um hier den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen, gibt es einiges zu beachten. Wer viel Kundenkontakt hat und auf Aufträge von anderen angewiesen ist, muss auf ein einwandfreies Auftreten achten. Wir haben einen Knigge für Freelancer mit den wichtigsten Regeln erstellt.
Der erste Eindruck ist entscheidend
Wie in so vielen anderen Bereichen auch zählt auch für Sie als Freelancer der erste Eindruck. Es ist besonders wichtig, bei der ersten Begegnung mit einem Kunden einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. Hier gilt es, seinem gegenüber freundlich und respektvoll zu begegnen. Achten Sie zudem auf bewusste, aber auch unbewusste Signale. Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken darüber, welche Signale Sie aussenden und was Sie Ihrem Gegenüber vermitteln möchten. Sie können durch die Wahl der Kleidung, der Accessoires wie einer einzigartigen Uhr und des Parfüms einen großen Einfluss auf Ihre Wirkung nehmen. Daneben spielen auch Körperhaltung, Mimik und Ausdrucksweise eine wichtige Rolle. Bei der ersten Begegnung liegt mehr Gewicht auf diesen Wahrnehmungen als auf den Inhalt des Gesprächs.
Dieser erste Eindruck entscheidet, wie der Kunde mit Ihnen bewusst oder unbewusst umgehen wird. Passt der erste Eindruck nicht zu den Erwartungen, die ein potenzieller Auftraggeber an einen Freelancer hat, wird man den Auftrag wahrscheinlich nicht bekommen. Bei der ersten Begegnung kommt es zu vielen verschiedenen kognitiven Prozessen und das Gegenüber wird aufgrund des ersten Eindrucks beurteilt. Hier können auch Fehlbeurteilungen entstehen und das Urteil entspricht gar nicht den Tatsachen. Dann wird man trotz seiner Eignung nicht als Freelancer für ein bestimmtes Projekt ausgewählt. Damit das nicht passiert, tun Sie als Freelancer gut daran, die Erwartungen potenzieller Auftraggeber in Bezug auf Ihr Auftreten zu erfüllen. Hier kann es je nach Branche insbesondere in Bezug auf das Outfit einige Unterschiede geben.
Das Gegenüber begrüßen und sich Vorstellen
Bei der Begrüßung und Anrede gibt es einiges, was Sie beachten sollten. Auf den ersten Blick scheint es eine leichte Übung zu sein, sich beim Kunden vorzustellen. Doch hier kann jedes Detail entscheiden, ob die Zusammenarbeit zustande kommt oder nicht. Die Begrüßung
übernimmt in der Regel die Person mit dem niedrigsten Rang. Haben alle am Gespräch beteiligten Personen den gleichen Rang, so wird die Begrüßung von der Person übernommen, die zuerst Blickkontakt hatte. Wer einen Raum betritt, in welchem bereits Menschen versammelt sind, begrüßt diese Personen beim Eintreten. Möchten Sie eine Person direkt ansprechen, so achten Sie darauf, den richtigen Namen zu verwenden. Hat diese Person einen Titel, so muss dieser unbedingt ebenfalls genannt werden. Im Idealfall holt man sich im Vorfeld des ersten Gesprächs möglichst viele Informationen über die Gesprächsteilnehmer und prägt sich deren Namen und Position ein.
Achten sie auf Ihre Körperhaltung und halten Sie Blickkontakt
Die Körperhaltung trägt entscheidend zum ersten Eindruck bei. Bei einer persönlichen Begegnung ist es besonders wichtig, eine bestimmte Distanz einzuhalten. Halten Sie eine Distanz von etwa einer Armlänge ein, sonst könnte der erste Kontakt als unangenehm empfunden werden.
Achten Sie bei Ihrer Körperhaltung darauf, möglichst aufrecht und entspannt zu stehen. Auf diese Weise strahlen Sie Selbstbewusstsein und Kompetenz aus. Halten Sie Blickkontakt zu Ihrem Gegenüber, ohne ins Starren zu verfallen.
Termine einhalten und auf den Kunden warten
Ihr Auftraggeber muss sich auf Sie verlassen können. Für einen Freelancer ist es daher wichtig, Termine zuverlässig einzuhalten. Was aber, wenn Sie sehr viele Termine haben, die Deadline nicht einhalten können oder etwas Unerwartetes dazwischenkommt? Auch wer seine Termine sorgfältig plant und selbst viel Wert auf Zuverlässigkeit legt, kann nicht immer zu 100 Prozent jeden Termin einhalten.
Hier kommt es nicht darauf an, dass so etwas nie passieren darf, sondern auf den richtigen Umgang mit einer solchen Situation. Sie möchten nicht respektlos erscheinen und Ihrem Auftraggeber die Möglichkeit geben, angemessen zu reagieren und eventuell umzuplanen. Das heißt, wenn sich ein Termin verschiebt oder Sie sich verspäten, teilen Sie das Ihrem Kunden unverzüglich mit. Ist es einmal umgekehrt und Sie müssen auf Ihren Auftraggeber warten, so sollten Sie nicht eine Minute nach der vereinbarten Uhrzeit beim Kunden anrufen. Lassen Sie ihm mindestens 5 Minuten Zeit, ehe Sie nachfragen, ob der Termin noch stattfinden wird.
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Stilbewusstsein zeigen und persönliche Bindung stärken
Als Freelancer müssen Sie wahrscheinlich nicht jeden Tag im Business-Outfit erscheinen. Für die erste Begegnung empfiehlt es sich aber, sich in Anzug, Kostüm oder ein vergleichbares Outfit zu werfen. Dazu gehören auch modische Accessoires wie Krawattennadeln, Schmuck oder Uhren. Besonders mit modischen Zeitmessern kann man dem Gegenüber sein Bewusstsein für Stil beweisen.
Aber schon allein das Wissen um die aktuellen Trends reicht aus, um dem potentiellen Auftraggeber zu zeigen, dass man aktuelle Hypes kennt und sich auch in punkto Lifestyle am Puls der Zeit befindet. Dieses Wissen ist vor allem in Branchen wie dem Marketing oder Werbung sehr wichtig, denn hier ist ein Gespür für Trends und den aktuellen Zeitgeist essenziell. Man beweist so aber nicht nur seinen modischen Geschmack, sondern liefert auch zusätzlichen Gesprächsstoff für den Business-Smalltalk. Und der ist sehr wichtig. Durch den zeitweiligen Austausch über private Vorlieben wie Lifestyle-Trends knüpfen Sie persönliche und emotionale Berührungspunkte mit ihrem Gegenüber. Das wirkt sich positiv auf Verhandlungen und Absprachen aus, denn wenn man sich sympathisch ist und Gemeinsamkeiten hat, sieht man vieles etwas lockerer.
Nett plaudern und zuhören gehören dazu
Selbst in förmlichen Gesprächen gehört Smalltalk zum guten Ton. Es mag nicht immer einfach sein, einen lockeren Gesprächseinstieg zu finden, aber wer sich ein bisschen mit den verschiedenen Smalltalk-Techniken beschäftigt, findet hier schnell eine eigene Lösung. Voraussetzung ist auch hier eine angemessene Körperhaltung. Sie sollten nicht ablehnend und verschlossen wirken. Signalisieren Sie durch eine offene Körperhaltung und Blickkontakt, dass Sie interessiert sind und stellen Sie – wann immer passend – Rückfragen. Durch Rückfragen hält man das Gespräch am Laufen.
Welche weiteren Tipps haben Sie um andere von sich zu überzeugen? Welche Erfahrungen haben Sie schon gemacht? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen!