November ist die graue Jahreszeit. Nass, kalt und ungemütlich. Da kann sich die eigene Motivation schon mal unter einer kuscheligen Decke verstecken, Netflix schauen, Kaffee trinken und die ersten Lebkuchen essen. Solche Pausen sind natürlich Gold wert. Doch gerade als Freelancer ohne feste Arbeitszeiten kann es durchaus verlockend sein, diese Pausen auch mal ein bisschen auszudehnen – was den Projekten und ihren Abschlüssen nicht immer ganz so gut tut. Doch wie Sie Ihre Motivation auch in solchen Phasen hoch halten, das lesen Sie hier.
Die Selbstmotivation
Zum Thema Motivation bekommt man von allen Seiten gut gemeinte Ratschläge und nette Zitate zugerufen. Der ein oder andere klebt sich eins davon vielleicht an den Badezimmerspiegel, um ihn beim Zähneputzen immer vor Augen zu haben. Das kann alles helfen. Doch tatsächlich langfristig effektiv ist nur die Selbstmotivation, also der eigene, innere Antrieb. Wenn wir es schaffen, diesen Antrieb auch ohne externe Ermutigung oder gar Zwang anzukurbeln, dann steht der Erfüllung und Bewältigung unserer Ziele nichts mehr im Weg. Sei es nun der Abschluss eines kräftezehrenden Projekts, einer lang geplanten Weiterbildungsmaßnahme oder die Akquisition neuer Projekte. Die Grundlage der Selbstmotivation haben Sie mit Ihrer Entscheidung, als Freelancer zu arbeiten, bereits gelegt: Ihre Autonomie. Sie können selbst entscheiden, an welchen Projekten und für welchen Kunden Sie arbeiten. Dadurch leben und arbeiten Sie selbstbestimmt. Erinnern Sie sich ruhig ab und zu selbst daran! Erinnern Sie sich daran, dass Sie absolut frei sind in Ihren Entscheidungen. Natürlich müssen Sie Ihre Rechnungen bezahlen. Doch am Ende des Tages liegt es bei Ihnen: Ist der Auftrag der richtige für Sie, macht er Ihnen Spaß und bringt er Sie weiter? Falls nein: Dann hören Sie auf. Falls ja: Glückwunsch! Hier haben Sie den besten Ansporn direkt vor sich. Führen Sie sich die Vorzüge Ihres Freelancertums doch immer mal wieder vor Augen und Sie werden sehen, dass Ihre Motivation ganz von alleine wiederkommt – und bleibt.
Der Sinn und Zweck
Es mag abgedroschen klingen, doch unterschätzen Sie nicht den Sinn Ihrer Arbeit. Das beginnt zunächst bei Ihnen selbst: Was bedeutet Ihnen Ihre Arbeit? Welchen Benefit ziehen Sie daraus? Und damit ist nicht nur der finanzielle Aspekt gemeint, sondern ganz besonders auch der ideelle. Definieren Sie für sich selbst den Wert Ihrer Arbeit. Im zweiten Schritt geht es darum, welchen Wert sie für andere hat. Für Ihren Auftraggeber, für das Unternehmen, für die Wirtschaft, aber vielleicht auch für Ihre Familie. Dabei wird sich herausstellen, dass die Sache mit der Sinnhaftigkeit keineswegs weit hergeholt ist. Sie hilft Ihnen dabei, den Zweck der Arbeit zu erfassen und abzuschätzen, ob sich der Aufwand tatsächlich lohnt. So lernen Sie zu unterscheiden, woran Ihr Herz hängt, was sie (langfristig) weiterbringt und wofür Sie Ihre Ressourcen nutzen wollen. Und sie trägt maßgeblich dazu bei, Ihre intrinsische Motivation, sprich die Selbstmotivation, zu ent- und befachen.
Die richtige Dosis
Doch nichts ist so tödlich für die eigene Motivation wie unrealistische Ziele. Stecken Sie sich diese allzu hoch, so wird Sie allein der Gedanke an die noch zu bewältigenden Aufgaben demotivieren. Und das ist ganz verständlich! Denn erscheint der Aufgabenberg auf den ersten Blick nahezu unbezwingbar, hält sich auch die Lust in Grenzen, ihn anzugehen. Schließlich hat man das Gefühl, es nicht schaffen zu können, auch wenn man sich noch so sehr anstrengt. Dagegen hilft es, sich diesen Berg in kleinere Hügel einzuteilen. Teilen Sie sich die Aufgaben ein, machen Sie sich Listen, definieren Sie Meilensteine. Und belohnen Sie sich dann dafür, wenn Sie einen nach dem anderen abgehakt haben (Ja, auch externe Motivationsanreize sind durchaus erlaubt)! Auf diese Weise bekommen Sie Struktur in Ihre Aufgaben und können kleinere Schritte nach und nach erledigen – und zwar ohne das Gefühl zu haben, von Ihren Pflichten regelrecht erschlagen zu werden. Und mal ehrlich: Tut es nicht einfach gut, Punkte auf einer To-Do-List abzuhaken?
Und wenn alles nichts hilft…
…fake it until you make it. Tun Sie es einfach. Überwinden Sie sich. Erledigen Sie die unliebsame Aufgabe. Solange, bis es zur Gewohnheit wird. Wenn Sie es schaffen, dass solche Dinge zu einer Art Automatismus werden, hat auch der innere Schweinehund keine Chance mehr. Das ist vielleicht nicht die angenehmste Form der Motivation, doch eine effektive ist es allemal. So werden Sie sich erst gar nicht die Frage stellen, ob Sie dies oder das jetzt wirklich abarbeiten wollen – denn Sie sind es ja bereits gewohnt, es einfach zu machen. Sie faken also solange Ihre eigene Motivation, bis Sie tatsächlich zur Selbstmotivation wird. Und dann steht dem erfolgreichen Projektabschluss nichts mehr im Weg!