Nein, ein MICE Projektmanager managt keine Mäuse, auch wenn eine schnelle Google-Suche diesen Eindruck erwecken könnte. Vor allem die Ergebnisse der Bildersuche sprechen eine eindeutige Sprache. Und, ja, ich musste kurz googeln als ich zum ersten Mal den Begriff MICE las.
Die MICE Projektmanagerin Annette-Constanze Posch kümmert sich um ganz andere Dinge als Mäuse. MICE ist nämlich ein Sammelbegriff und steht für Meeting, Incentive, Convention, Event. Es geht hier also um geschäftliche Veranstaltungen, um die Organisation und Durchführung von Tagungen, Kongressen und Incentive-Reisen – um nur einige zu nennen.
So vielfältig die Veranstaltungen sind, so abwechslungsreich sind auch die Aufgaben eines MICE Projektmanagers, wie uns Posch erklärt. “Es gibt keine standardisierte Berufsbezeichnung oder eindeutige Jobdefinition für meine Tätigkeit. Die konkreten Aufgaben sind stets abhängig von dem einzelnen Projekt, den Vorgaben des Auftraggebers, von der Zielgruppe und auch von der Zieldefinition.”
Recherche, Planung, Durchführung und Kontrolle – das seien aber die üblichen Phasen, die ein typisches Projekt von Annette-Constanze Posch durchläuft. Sie kann im Prinzip für jede dieser Phasen zuständig sein, wenn der Auftraggeber das wünscht, von den Vorbereitungen einer Veranstaltung also bis hin zur Erfolgsmessung danach.
An Projekten mangelt es in der Regel nicht, wie uns Posch bestätigt. “Der Markt ist mittlerweile riesengroß geworden. Doch er unterliegt extremen Schwankungen. Es ist ein ständiges Auf und Ab.” Den Grund hierfür sieht sie einerseits in den Entwicklungen auf den Arbeits- und Finanzmärkten und auch der Steuerpolitik. Aber auch gesellschaftliche Entwicklungen spielen hier eine Rolle, vor allem im technischen Bereich. Mit der Ausbreitung von Videokonferenzen und sozialen Netzwerken wandelt sich auch die Branche. Alles wird komplexer, die Anforderungen nehmen zu.
Doch Annette-Constanze Posch liebt Herausforderungen. Für sie stand schon früh fest, dass MICE die richtige Branche für sie ist. “Meine ersten Veranstaltungserfahrungen habe ich bereits während meiner Hotelausbildung in Frankfurt gemacht. Ob Tagungen, Galas, Produktpräsentationen, Pressekonferenzen, ich fand es immer spannend und es hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Obwohl ich der Hotellerie als Mitarbeiterin den Rücken gekehrt habe, habe ich meine berufliche Laufbahn unter anderem als Projektmitarbeiterin im Karlsruher Kongresszentrum oder als Projektleiterin in renommierten Eventagenturen stets auf diese Branche ausgerichtet. 1989 habe ich mich dann mit einer Veranstaltungsagentur selbstständig gemacht und diese bis 2002 mit einem tollen Team erfolgreich geführt. Seit 2003 bin ich Freelancer und arbeite projektbezogen für Corporate Kunden und Agenturen.”
Wenn Annette-Constanze Posch auf ihre 25 Berufsjahre zurückblickt, gibt es da eine Menge Veranstaltungshighlights, an denen sie mitwirken durfte. Unter anderem zählen der FIFA Confederation Cup 2005 und die FIFA Fußball WM 2006 zu den ganz besonderen Momenten ihrer Karriere. Sie war als Venue Transportation Managerin für das Transportwesen in Frankfurt am Main zuständig.
Projekte im MICE-Umfeld zu managen ist der Arbeit eines Künstlers gar nicht unähnlich, erklärt Posch. In ihrem Beruf sei ein hohes Maß an Fantasie, Kreativität und Emotionen gefragt. So wie ein Künstler ein Bild gestaltet oder eine Skulptur erschafft, so sei auch Projektmanagement ein Zusammenwirken zahlloser Faktoren und Einflüsse.
Leider kommt es aber immer mal wieder vor, dass an der einen oder anderen Stelle der Bogen überspannt wird, dass, um eine Metapher zu verwenden, ein Künstler zu viel Farbe aufträgt, oder eine falsche Farbe benutzt. So wie im Juni 2007, als der Versicherer Hamburg-Mannheimer eine “Party der besonderen Art” in Budapest organisierte. Das ganze Spektakel flog im Mai 2011 medienwirksam auf und war tagelang Thema in allen Kanälen.
“Solche Zwischenfälle schaden der Branche und es besteht die Gefahr, dass die ansonsten seriös agierende MICE-Branche immer wieder mit solchen Ereignissen in einen Topf geworfen wird und auch Unbeteiligte ihre Position vertreten müssen”, so Posch. Tatsächlich ist es nicht angebracht, von Einzelfällen auf eine ganze Branche zu schließen. Man merkt, dass Annette-Constanze Posch ihren Beruf mit ganzem Herzen ausübt und genau weiß, wo die Grenzen liegen.
Wie wird sich die MICE-Branche in den kommenden 20 Jahren verändern, Frau Posch? “Ein Ausblick ist da fast unmöglich. Die Abhängigkeit von der allgemeinen Weltentwicklung und den Entwicklungen der Technologiestandards sind hier wegweisend. Aber was mich betrifft: in 20 Jahren genieße ich meinen wohlverdienten Lebensurlaub und freue mich über die vielen Erlebnisse in meiner beruflichen Laufbahn als ‘Eventlerin’ und ‘MICE-Aktivistin’.”
Link: Freelance.de Profil von Annette-Constanze Posch
Nein, ein MICE Projektmanager managt keine Mäuse, auch wenn eine schnelle Google-Suche diesen
Eindruck erwecken könnte. Vor allem die Ergebnisse der Bildersuche sprechen eine eindeutige Sprache.
Und, ja, ich musste kurz googeln als ich zum ersten Mal den Begriff MICE las.
Die MICE Projektmanagerin Annette-Constanze Posch kümmert sich um ganz andere Dinge als Mäuse. MICE
ist nämlich ein Sammelbegriff und steht für Meeting, Incentive, Convention, Event. Es geht hier also um
geschäftliche Veranstaltungen, um die Organisation und Durchführung von Tagungen, Kongressen und
Incentive-Reisen – um nur einige zu nennen.
So vielfältig die Veranstaltungen sind, so abwechslungsreich sind auch die Aufgaben eines MICE
Projektmanagers, wie uns Posch erklärt. “Es gibt keine standardisierte Berufsbezeichnung oder eindeutige
Jobdefinition für meine Tätigkeit. Die konkreten Aufgaben sind stets abhängig von dem einzelnen Projekt,
den Vorgaben des Auftraggebers, von der Zielgruppe und auch von der Zieldefinition.”
Recherche, Planung, Durchführung und Kontrolle – das seien aber die üblichen Phasen, die ein typisches
Projekt von Annette Posch durchläuft. Sie kann im Prinzip für jede dieser Phasen zuständig sein, wenn der
Auftraggeber das wünscht, von den Vorbereitungen einer Veranstaltung also bis hin zur Erfolgsmessung
danach.
An Projekten mangelt es in der Regel nicht, wie uns Posch bestätigt. “Der Markt ist mittlerweile riesengroß
geworden. Doch er unterliegt extremen Schwankungen. Es ist ein ständiges Auf und Ab.” Den Grund hierfür
sieht sie einerseits in der engen Verzahnung der Branche mit der Politik sowie der wirtschaftlichen
Entwicklung der Unternehmen. Aber auch gesellschaftliche Entwicklungen spielen hier eine Rolle, vor allem
im technischen Bereich. Mit der Ausbreitung von Videokonferenzen und sozialen Netzwerken wandelt sich
auch die Branche. Alles wird komplexer, die Anforderungen nehmen zu.
Doch Annette Posch liebt Herausforderungen. Für sie stand schon früh fest, dass MICE die richtige Branche
für sie ist. “Meine ersten Veranstaltungserfahrungen habe ich bereits während meiner Hotelausbildung in
Frankfurt gemacht. Ob Tagungen, Galas, Produktpräsentationen, Pressekonferenzen, ich fand es immer
spannend und es hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Obwohl ich der Hotellerie als Mitarbeiterin den
Rücken gekehrt habe, habe ich meine berufliche Laufbahn unter anderem als Projektmitarbeiterin im
Karlsruher Kongresszentrum oder als Projektleiterin in renommierten Eventagenturen stets auf diese
Branche ausgerichtet. 1989 habe ich mich dann mit einer Veranstaltungsagentur selbstständig gemacht und
diese bis 2002 mit einem tollen Team erfolgreich geführt. Seit 2003 bin ich Freelancer und arbeite
projektbezogen für Corporate Kunden und Agenturen.”
Wenn Annette Posch auf ihre 25 Berufsjahre zurückblickt, gibt es da eine Menge Veranstaltungshighlights,
an denen sie mitwirken durfte. Unter anderem zählen der FIFA Confederation Cup 2005 und die FIFA Fußball
WM 2006 zu den ganz besonderen Momenten ihrer Karriere. Sie war als Venue Transportation Managerin
für das Transportwesen in Frankfurt am Main zuständig.
Projekte im MICE-Umfeld zu managen ist der Arbeit eines Künstlers gar nicht unähnlich, erklärt Posch. In
ihrem Beruf sei ein hohes Maß an Fantasie, Kreativität und Emotionen gefragt. So wie ein Künstler ein Bild
gestaltet oder eine Skulptur erschafft, so sei auch Projektmanagement ein Zusammenwirken zahlloser
Faktoren und Einflüsse.
Leider kommt es aber immer mal wieder vor, dass an der einen oder anderen Stelle der Bogen überspannt
wird, dass, um eine Metapher zu verwenden, ein Künstler zu viel Farbe aufträgt, oder eine falsche Farbe
benutzt. So wie im Juni 2007, als der Versicherer Hamburg-Mannheimer eine “Party der besonderen Art” in
Budapest organisierte. Das ganze Spektakel flog im Mai 2011 medienwirksam auf und war tagelang Thema
in allen Kanälen.
“Solche Zwischenfälle schaden der Branche und es besteht die Gefahr, dass die ansonsten seriös agierende
MICE-Branche immer wieder mit solchen Ereignissen in einen Topf geworfen wird und auch Unbeteiligte
ihre Position vertreten müssen”, so Posch. Tatsächlich ist es nicht angebracht, von Einzelfällen auf eine
ganze Branche zu schließen. Man merkt, dass Annette Posch ihren Beruf mit ganzem Herzen ausübt und
genau weiß, wo die Grenzen liegen.
Wie wird sich die MICE-Branche in den kommenden 20 Jahren verändern, Frau Posch? “Ein Ausblick ist da
fast unmöglich. Die Abhängigkeit von der allgemeinen Weltentwicklung und den Entwicklungen der
Technologiestandards sind hier wegweisend. Aber was mich betrifft: in 20 Jahren genieße ich meinen
wohlverdienten Lebensurlaub und freue mich über die vielen Erlebnisse in meiner beruflichen Laufbahn als
‘Eventlerin’ und ‘MICE-Aktivistin’.”
Bild: Maksim Pasko – Fotolia.com