Nicht geschimpft ist Lob genug. Diese (eher süddeutsche) Redewendung ist leider noch in vielen Unternehmen gang und gäbe. Dabei ist Loben viel effektiver – und mal ehrlich, auch viel schöner! Und dazu noch einer echter Bust an Motivation! Warum Sie Ihren Mitarbeitern oder auch dem Freelancer Ihres letzten Projekts unbedingt Ihre Anerkennung aussprechen sollten und wie das am besten geht, lesen Sie hier:
Der Wert der Motivation
Anerkennung und Lob sind die Grundbausteine für eine langanhaltende Motivation. Wenn Sie die positiven Leistungen Ihrer Mitarbeiter und Freelancer auch an diese kommunizieren, stellt sich bei ihnen nicht nur ein (verdientes) Erfolgsgefühl ein, sondern auch das Gefühl, dass ihre Arbeit Wertschätzung erfährt. Das spornt ungemein an! Andersherum ist es sehr demotivierend, für selbstverständlich und schlimmstenfalls sogar austauschbar gehalten zu werden. Denn zu glauben, fehlende Anerkennung oder gar ständiger Tadel würden das Gegenüber zu mehr Leistung antreiben, ist ein Trugschluss, der langfristig Resignation nach sich ziehen kann. Dennoch haben viele Vorgesetzte die Sorge, die Mitarbeiter könnten dadurch möglicherweise Oberwasser bekommen. Doch der kleine Teil, bei dem das tatsächlich der Fall ist, macht bei weitem nicht den großen Teil wett, den Sie durch Loben anspornen und zufrieden machen. Übrigens wird gelobtes Verhalten auch eher wiederholt bzw. verstärkt. Die Chance, dass die Leistung also konstant hoch bleibt, ist nach einem Lob sehr groß. Gute Mitarbeiterführung führt zu mehr Zufriedenheit und einer angenehmen, langfristigen Bindung (das gilt übrigens auch für Freelancer). Also loben Sie mehr! Wie erfahren Sie jetzt.
Tipps: So loben Sie am besten
Damit sich diese positive Wirkung Ihres Lobs aber auch wirklich entfalten kann, kommt es auf die richtige Art und Weise an. Die Technik macht’s. Denn loben Sie lediglich allgemein oder allzu oberflächlich, kommt dies bei Ihrem Gegenüber (erst einmal unabhängig davon, ob es sich dabei um Mitarbeiter/ Freelancer, Kollegen oder jemanden aus Ihrem privaten Umfeld handelt) vermutlich gar nicht oder zumindest selten wie gewünscht an. So funktioniert es besser:
Persönlich loben
Ein Lob sollten Sie möglichst immer persönlich aussprechen, am besten unter vier Augen. Erstens können Sie so präziser auf die entsprechenden Leistungen eingehen und zweitens ist es manchen doch unangenehm, wenn die Scheinwerfer vor anderen (z.B. den Kollegen) auf einen gerichtet sind. Der ein oder andere fürchtet dabei vielleicht sogar Neid. Etwas anderes ist es natürlich, wenn Sie ein ganzes Team für seine Arbeit loben möchten. Hier können Sie die Lobeshymne quasi vor versammelter Mannschaft anstimmen. Wollen Sie ein extra Mitarbeitergespräch oder einen gesonderten Termin dafür anberaumen, sollten Sie ankündigen, dass es ein positives Gespräch wird. Alles andere könnte im Vorfeld für Unruhe bei Ihrem Mitarbeiter oder Freelancer sorgen.
Das richtige Timing
Direkte Rückmeldung über die Arbeit an sich bzw. die erbrachte Leistung trägt maßgeblich dazu bei, dass dieser auch weiterhin so nachgegangen wird und dass sich entsprechende Verhaltensmuster etablieren. Denn wenn Sie sich das Lob bis zu einem Jahresgespräch oder Projektabschluss aufheben, wird wahrscheinlich keiner mehr so ganz genau wissen, was genau zum Zeitpunkt X jetzt eigentlich wirklich gut gelaufen ist. Oder woran es lag, dass es dies oder jenes ein Erfolg geworden ist. Deshalb: am besten zeitnah loben.
Es ehrlich meinen
Aber nur weil Lob gut für die Motivation und das Mitarbeiterverhältnis ist, müssen Sie jetzt nicht partout jede Kleinigkeit loben oder sogar Gründe vorschieben. Denn nur ein ehrliches, der Leistung entsprechendes Lob entfaltet auch seine Wirkung. Ein unaufrichtiges, plattes Lob hilft dagegen niemandem weiter und führt im Gegenteil nur zu einem Sättigungseffekt, wenn tatsächlich mal eine besondere Leistung gewürdigt werden sollte. Auch bedingtes Loben nach dem Motto „Sie machen Ihre Arbeit super, deswegen habe ich hier einen riesigen Berg davon“ sollten Sie lieber sein lassen. Denn daraus lernt Ihr Gegenüber lediglich, dass positive Worte Ihrerseits immer nur einem Hintergedanken und Zweck dienen. Auch versteckte Kritik sollten Sie hier nicht anbringen. Loben Sie um des Lobens willen, weil der andere etwas wirklich gut gemacht hat und loben Sie ihn oder sie genau dafür. Simple as that.
Auf Ihr Gegenüber eingehen
Bei der Formulierung Ihres Lobes sollten Sie sich Ihr Gegenüber vergegenwärtigen: Eher zurückhaltende, weniger von sich überzeugte Menschen brauchen regelmäßiges Lob, das ihnen Sicherheit gibt und ihren Wert bzw. ihre Leistung aufzeigt. Und das auch, wenn derjenige seine Leistung nicht plakativ vor sich herträgt. Selbstbewusstere, ehrgeizige Typen haben in der Regel mehr von pointierterem, dafür weniger regelmäßigem Loben, das ihnen den letzten Schub zur Höchstleistung gibt. Jeder spricht anders auf Anerkennung an. Wenn Sie das berücksichtigen, profitieren am Ende beide Parteien.
Ich-Botschaften und Emotionalität
Je nachdem, welchen Typ Mensch Sie bei Ihrer Lobrede vor sich haben, können Sie nun gegebenenfalls auch einen etwas emotionaleren Ton anschlagen. Auch Ihre Begeisterung – allerdings bitte nur echte – sollten Sie nicht verbergen. Hat Ihr Mitarbeiter oder Freelancer Ihre Erwartungen wirklich übertroffen, dann sollten Sie ihm das auch zeigen – und der- oder demjenigen sagen, was das für Sie und das Unternehmen bedeutet und warum die Leistung so außergewöhnlich ist. Ich-Botschaften verstärken diesen Effekt und Ihre Glaubwürdigkeit zusätzlich.
Worte wie „Das haben Sie toll gemacht!“ oder „Da bin ich/ sind wir sehr stolz auf Sie!“ sind nun wirklich Balsam für jede Seele. Abschließend könnten Sie Ihr Gegenüber noch dazu ermutigen, genau so weiterzumachen. Und Sie werden sehen: Loben tut Ihren Mitarbeitern und Ihnen gut!
Selbst wenn sich einzelne Menschen immer wieder um Nettigkeit bemühen – was sehr wichtig und lobenswert ist -, so wird doch von vielen Seiten immer wieder Gift in soziale Beziehungen eingeträufelt. Warum und wodurch? Durch unser vorherrschendes Wirtschaftssystem. Blanker Raubtierkapitalismus und Nettigkeit schließen sich gegenseitig aus.