Als Freelancer genießt man prinzipiell ja viele Freiheiten: Die Kinder sind krank – dann arbeitet man eben weniger. Die Motivation ist heute nicht der Brüller – dann wird morgen eben doppelt rangeklotzt. Doch eine Sache gestaltet sich doch etwas schwieriger als bei Festangestellten: der Urlaub. Gerade zur Weihnachtszeit wünscht sich doch fast jeder ein paar ruhige Tage (oder Wochen). Klar können Sie sich theoretisch frei nehmen, wann Sie wollen. Doch praktisch gesehen spielen deutlich mehr Variablen hinein, wenn man keinen festen Arbeitsplatz und damit fixes Einkommen hat: Gibt es gerade kein Projekt zu bearbeiten bzw. gewisse zeitliche Spielräume? Sind die finanziellen Aspekte abgedeckt, wenn Sie zwei Wochen ohne Projekt verbringen? Ist die Auftragslage nach der Rückkehr schon gesichert? Müssen Sie für potentielle Projektanbieter erreichbar bleiben? Da kann der bevorstehende Urlaub schon mal zum Stressfaktor werden. Doch das lässt sich ändern: mit unseren Tipps für eine unproblematische Urlaubsplanung.
1. Urlaubszeiten blocken
Die meisten Festangestellten müssen Ihre Urlaubszeiten gleich zu Anfang des neuen Kalenderjahres eintragen. Das kann manchmal umständlich sein, denn oftmals ist im Januar noch gar nicht so genau klar, was den Rest des Jahres alles ansteht. Natürlich haben Sie als Freiberufler das Privileg, spontan zu sein und sich kurzfristig für einen Urlaub zu entscheiden. Dennoch könnte es stressfreier sein, sich hier das Vorgehen von Ihren festangestellten Kollegen abzuschauen. Blocken Sie sich frühzeitig gewisse Zeiten im Jahr, in denen Sie in etwa Urlaub machen wollen. Hier hilft Ihnen Ihre Erfahrung: Sie wissen am besten, wie Ihre Auftragslage über das Jahr ungefähr verteilt ist und wann sich Freitermine am ehesten anbieten. Das muss noch nicht auf den Tag genau passen – diese Freiheiten haben Sie ja als Freelancer. Wenn Sie nun aber diese Perioden von Anfang an als abwesend kennzeichnen, werden Sie sich in der Planung Ihrer Projekte und Aufgaben wesentlich leichter tun. Sie können frühzeitig Projekte akquirieren und so legen, dass sie in Ihren Zeitplan passen und später nicht mit Ihren Urlaubsplänen kollidieren. Informieren Sie auch Ihre Auftraggeber rechtzeitig, sodass auch die sich darauf einstellen können. So vermeiden Sie potentielle Konflikte oder mögliche Absagen an Ihre Kunden.
2. Finanzielle Rücklagen
Und nicht nur der zeitliche Aspekt sollte frühzeitig eingeplant werden, sondern auch der finanzielle. Wenn Sie schon früh wissen, ob Sie eine größere Reise planen, könnten Sie diese gegebenenfalls als Variable in Ihren Stundensatz einzubeziehen. Oder der voraussichtliche Betrag ist bereits in Ihre Gewinnspanne einberechnet. Das erleichtert die Planung und verschafft Ihnen einen gewissen Puffer, ohne dass Sie sich kurz vor Beginn des Urlaubs noch drei bis fünf Notprojekte aufhalsen müssen, um die (dann noch dringender benötigte) Auszeit zu finanzieren.
3. Das richtige Mindset
Nun sind die allerwichtigsten Rahmenbedingungen bereits geklärt. Langsam können Sie sich daran machen, sich mental auf Ihren Urlaub einzustellen. Dazu gehört erstmal eine gehörige Portion Vorfreude! Denn was wären Ferien ohne das akribische Tagezählen, bis es endlich so weit ist? Daneben sind Sie sicherlich schon längst dabei, die wichtigsten Projekte zum Abschluss zu bringen, bevor Sie sich in den Urlaub verabschieden. Oftmals ist es aber gar nicht nötig, die Projekte schon vollständig abzuschließen. Auch die Festlegung von gewissen Milestones und deren Abarbeitung sind schon hilfreich, um einen klaren Kopf zu bekommen. Und eine To-Do-Liste mit den wichtigsten noch vor dem Urlaub zu erledigenden Aufgaben kann schon vorab Entlastung und Entspannung bringen. So sehen Sie ganz genau, welche Punkte unbedingt vor dem Urlaub abgehakt werden müssen und was ruhigen Gewissens noch bis danach warten kann. Das entschlackt und vereinfacht Ihren Zeitplan, sodass dem beginnenden Urlaubsmodus langsam aber sicher nichts mehr im Weg steht.
4. Projektakquise während des Urlaubs
Man sagt dem gemeinen Freelancer ja nach, er sei ständig auf Achse und immer bereit für ein neues Projekt. Ein solcher Einsatz und derart hohes Engagement sind bewundernswert. Und wir verstehen, dass es für Sie essentiell ist, kein wichtiges Projekt zu verpassen. Deshalb haben Sie mit freelance.de auch während Ihrer Abwesenheit die Möglichkeit, über passende Projekte informiert zu werden und offene Bewerbungen zu verwalten.
5. Ständige Erreichbarkeit aussetzen
Doch auch wenn Sie prinzipiell während Ihres Urlaubs weitere Projekte an Land ziehen können, sollte die Erholung dabei trotzdem auf keinen Fall zu kurz kommen. Seien Sie dafür doch einfach mal nicht erreichbar. Klingt utopisch? Doch das ist es auf den zweiten Blick gar nicht. Schließlich haben Sie bereits all Ihre geschäftlichen Kontakte über Ihre Abwesenheit informiert und die wichtigsten Projekte bzw. -schritte abgeschlossen. Welcher dringende Anlass (geschäftlicher Natur) könnte also sonst noch anstehen? Oftmals klären sich viele kleine Dinge oder Probleme auch von ganz allein – ohne dass sie Sie in Ihrem wohlverdienten Urlaub belasten müssen. Damit können Sie auch wirklich abschalten, den Alltag ein Stück weit hinter sich lassen und den höchstmöglichen Erholungsfaktor aus Ihrem Urlaub ziehen. Und sollte Ihnen das schlechte Gewissen gar keine Ruhe lassen, legen Sie sich einfach je nach Länge Ihrer Abwesenheit am besten einen Tag fest (und dann auch wirklich nur den einen!), an dem Sie Ihre Mailbox abhören und eventuell Ihre Mails überfliegen. So kommt die Entspannung nicht zu kurz und Sie sind trotzdem beruhigt, dass der Super-GAU (hoffentlich!) nicht eingetreten ist.
6. Genießen!
So, nun sind wir beim besten Part angekommen, beim Sinn und Zweck dieses ganzen Unterfangens, bei der Daseinsberechtigung eines jeden Urlaubs, ja quasi bei der Krönung des Ganzen: die Erholung. Darum sollte sich doch alles drehen in Ihrer Arbeitsauszeit. Ob Sie nun eine gemütliche Zeit mit Ihrer Familie verbringen, an den Strand fahren oder eine Abenteuersafari starten – entscheidend ist, dass Sie glücklich, zufrieden und entspannt zurückkommen. Genießen Sie die Zeit! Tanken Sie neue Kraft und Energie. So können Sie nach Ihrer Rückkehr wieder voll durchstarten und Ihre Aufgaben mit neuer Dynamik und Inspiration anpacken.
Es gibt wohl Tausend gute Gründe dafür, sich eine Auszeit zu gönnen – auch wenn man das als Freelancer manchmal etwas verdrängen mag. Mit ein bisschen frischem Wind starten Sie gut gestärkt und (re)motiviert in neue Aufgaben. Schließlich kommen Sie mit diesen Tipps entspannt in den Urlaub (und noch entspannter zurück). Und das tut Ihnen, Ihren Projekten und damit auch Ihrem Auftraggeber gut!