Scheinselbstständigkeit war das ganz große Thema im Jahr 2017, direkte Auswirkungen waren aber durch die Gesetzesänderung nicht zu spüren. Erst mit ein wenig Abstand machen sich die Folgen allmählich bemerkbar. Laut aktueller IT-Freiberufler Studie haben 53 Prozent der Freelancer angegeben, Aufträge nicht erhalten zu haben, weil das Einsatzunternehmen die rechtliche Situation rund um die Scheinselbstständigkeit unsicher fand. Das ist eine Steigerung um 14 Prozentpunkte gegenüber den Vorjahren.
Mit der Studie wurde ermittelt, dass tendenziell ältere, erfahrene und umsatzstarke Freiberufler betroffen sind. Weiter gaben die Befragten an, dass ihnen verstärkt andere Kooperationsmodelle angeboten wurden, im Besonderen die Arbeitnehmerüberlassung, Zeitarbeit und befristete Verträge sowie die Tätigkeit über Vermittler.
Zudem forderten Unternehmen umfangreiche Angaben z.B. zum Umfang anderer Aufträge, um eine Scheinselbständigkeit ausschließen zu können. IT-Experten mit einem Jahresumsatz von über 120.000 € gaben im Durchschnitt häufiger an, mehr Druck in allen Bereichen zu spüren. Ein ähnliches Meinungsbild gab es auch schon im Jahr davor. Rund 60 Prozent ihrer Auftraggeber äußern Präferenzen für bestimmte rechtliche Konstrukte, etwa eine GmbH oder ANÜ-Erlaubnis. Hier ist eine klar steigendende Tendenz zu erkennen.