Menschen werden aus den verschiedensten Gründen Freelancer. Wer noch einmal nachlesen möchte, warum es ein großes Glück sein kann, freiberuflich zu arbeiten, kann dies hier tun. Freelancer müssen in den meisten Fällen erst einmal versuchen, das erste Jahr finanziell unbeschadet zu überstehen, bevor sich ihr Geschäft wirklich rentiert. Das Problem am Sparen ist, dass man wenig Geld zu Verfügung hat, um zu netzwerken und sein Business so professionell aufzuziehen, dass Kunden Aufträge vergeben. Wo steckt echtes Sparpotenzial?
Handys, Arbeitsplatz und Co.
Wer heutzutage als Freelancer unterwegs ist, muss ständig online sein. Ein Smartphone gehört deshalb zur Grundausstattung eines jeden Freiberuflers. Leider kostet ein neues Modell genauso viel wie ein einfaches Notebook. Wer sein Smartphone mietet und an einen günstigen Mobilfunkvertrag koppelt, kann nicht nur den hohen Kaufpreis auf mehrere Monatsraten aufsplitten, sondern auch nach Ablauf einer vorab festgelegten Zeit ein neueres Modell anschaffen. In einem Markt, der nahezu jährlich mit technischen Innovationen aufwartet, lohnt sich dies auf jeden Fall.
Auch beim Arbeitsplatz lässt sich viel Geld sparen. Nicht jeder Freelancer braucht gleich am Anfang ein eigenes Büro in bester Lage. Warum nicht einen Schreibtisch in einem Coworking-Space mieten? Hier trifft man auf andere Freelancer, hat eine perfekte Infrastruktur und oft sogar noch eine Adresse, die einen extrem guten Eindruck auf dem Briefkopf macht.
Richtig netzwerken
Als Freelancer ist es unerlässlich, ein Netzwerk aufzubauen. Das reicht von Kollegen aus ähnlichen Branchen bis hin zu lokalen Geschäftsleuten mit Einfluss. Manche Freelancer meinen allerdings, sie müssten auf jeder Party auftauchen, um in einflussreichen Kreisen akzeptiert zu werden. Das ist oft mit großen Ausgaben verbunden und kostet Zeit.
Wer als Freelancer erfolgreich sein möchte, kann sich, wenn er unter 40 Jahre alt ist, bei den Wirtschaftsjunioren engagieren, einer IHK-nahen Organisation von Jungunternehmen. Alternativ sind auch Mittelstandsvereine, Gründerstammtische und ähnliche Institutionen hervorragend geeignet, um auf Gleichgesinnte zu treffen. Wer bereit ist, sich in diesen Institutionen mit seinen Fähigkeiten einzubringen und zu engagieren, wird schon bald von Lokalpolitikern, öffentlichen Einrichtungen, Kammern und anderen Institutionen zu Empfängen und ähnlichen Veranstaltungen eingeladen, die keinen Cent kosten, aber sehr gute Gelegenheiten bieten um zu netzwerken.
Ob Smartphone, Büromiete oder das Mittagessen mit Kunden – wer im schwierigen ersten Jahr Ausgaben hat, kann diese zu einem großen Teil steuerlich geltend machen und sich einen Teil seines Geldes vom Staat zurückholen. Deshalb ist es immer wichtig, alle Quittungen aufzubewahren und ordentlich abzuheften!
Wer nicht aus Marketinggründen immer das neueste Smartphone braucht, ist besser beraten, das Smartphone günstiger separat zu kaufen und länger als 2 Jahre zu verwenden. Die All-inklusive-Pakete sind auf Dauer teurer. Allenfalls vom Cash-Flow und steuerlich lohnt es sich vielleicht, mit solchen Verträgen an sich nicht aktivierbare Kosten etwas nach hinten zu verlagern.
Coworking-Spaces sind hipp aber auch recht teuer. Wer gelegentlich einen repräsentativen Besprechungsraum braucht oder zu Hause weder Platz noch Ruhe hat, für den mag dies eine gute Alternative sein. Ansonsten ist es effektiver, die Zeit, die man nicht beim Kunden ist, zu Hause zu arbeiten und die Kosten zu sparen.
Wer netzwerken möchte, kann dies gut bei Xing, LinkedIn, Medium etc. machen. Zu allen möglichen Themen werden Meetups veranstaltet, wo es sich viel und meist kostenlos netzwerken lässt. Aber Achtung: Ein großes Netzwerk bringt noch keine Aufträge. Man braucht das richtige Angebotsprofil und die passenden Kontakte, denn als Auftragsgeber suche ich nicht jemanden der möglichst toll ist, sondern der meine Aufgabe am effektivsten löst.