Die Projektakquise in Deutschland wird für Freelancer zunehmend zur Herausforderung. Eine Möglichkeit, die Auftragsbücher trotzdem zu füllen, ist für ausländische Kunden remote zu arbeiten. Welche Vorteile die globale Remote-Arbeit für Freelancer bietet, worauf Sie bei der Internationalisierung achten sollten und wo Sie internationale Projekte finden, das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Remote arbeiten in internationalen Projekten – die drei wichtigsten Vorteile
Gut zu wissen: Jeder zweite Freelancer in Deutschland glaubt, dass die Globalisierung die Entwicklung und das Wachstum von Freelancing positiv beeinflusst. So ein Ergebnis unserer Studie 2024 „So arbeiten Freelancer in Deutschland“. Hierfür haben wir 1.615 Freelancer in Deutschland vom 29. Januar bis 11. März 2024 befragt.
Hier alle Ergebnisse der Studie zum Thema Internationalisierung einsehen!
1. Unabhängigkeit: Mehr finanzielle Stabilität durch remote arbeiten in internationalen Märkten
Als Freelancer erhalten Sie heute viel leichter Zugang zu neuen Märkten: Dank der Akzeptanz von Remote-Arbeit können Sie für ausländische Kunden arbeiten, ohne im Ausland zu leben. Durch die Internationalisierung Ihrer Projektarbeit profitieren Sie nicht nur von neuen Aufträgen, sondern auch langfristig von einer stabileren Einkommenssituation: Gelingt es Ihnen sich als Freelancer in Märkten außerhalb Deutschlands zu etablieren, machen Sie sich von der wirtschaftlichen Lage in Deutschland unabhängig.
Gut zu wissen: Knapp ein Viertel der Freelancer in Deutschland arbeiten bereits zu gleichen Teilen an Projekten aus dem In- und Ausland. 10% arbeiten sogar ausschließlich für Kunden aus dem Ausland. So ein weiteres Ergebnis unserer Studie. Remote arbeiten macht diese Entwicklung möglich!
2. Interkulturelle Kompetenz: Remote arbeiten mit internationalen Teams und Kulturen
Beim remote arbeiten in internationalen Projekten arbeiten Sie mit den Teams vor Ort eng zusammen. Dabei verbessern Sie nicht nur Ihre sprachlichen Kompetenzen, vor allem öffnet Ihnen die globale Remote-Arbeit die Türen zu neuen Arbeitsmethoden und Workflows mit neuen Technologien: Sie lernen, wie Kollegen aus anderen Kulturen ticken, worauf sie im täglichen Miteinander Wert legen und welche Tools sie zur Kommunikation nutzen. Durch „learning by doing“ verbessern Sie Ihre interkulturellen Kompetenzen: Sie lernen, kulturelle Unterschiede zu verstehen und wie Sie damit umgehen. So etablieren Sie sich als professioneller Partner für Remote-Work im internationalen Umfeld – und werden zum attraktiven Partner für globale Projekte.
Tipps zum remote arbeiten mit internationalen Teams
Bauen Sie Beziehungen langsam auf: Persönlicher Smalltalk oder gleich zur Sache kommen? Die kulturellen Unterschiede auch beim remote arbeiten sind von Land zu Land sehr verschieden. Informieren Sie sich vorab darüber, worauf Ihre neuen Kollegen in der Kommunikation Wert legen, worauf sie besonders achten und wie sie mit Kritik umgehen. Wertvolle Tipps gibt’s hier: https://www.business.com/articles/so-international-business-etiquette-from-around-the-world/
Seien Sie offen für Neues: ungewöhnliche Workflows, anderer Umgang mit Kritik, Anerkennung und im Umgang mit Hierarchien? Starten Sie Ihr Abenteuer Internationalisierung mit Neugier statt Skepsis. Von Land zu Land gehen Menschen grundverschieden mit Lob und Kritik sowie mit Themen wie Pünktlichkeit oder Rangordnung um. Bei jedem Projekt können Sie viel für die nächste Challenge „global Remote-Arbeiten“ lernen!
Anspruchsvolle Projekte finden und erfolgreich selbstständig arbeiten.
Klären Sie Workflows ab: Insbesondere bei größeren Zeitverschiebungen lohnt es sich, Termine und Fristen für Meetings, Abgaben und Korrekturschleifen eindeutig festzulegen. Definieren Sie frühzeitig passende Tools wie Slack, Trello oder Zoom, die die Remote-Arbeit über verschiedene Zeitzonen erleichtern.
3. Netzwerkaufbau: Neue Kontakte, neue Chancen für Remote-Arbeit Projekte
Das persönliche Netzwerk steht für Freelancer an zweiter Stelle der Hauptkanäle für die Projektakquise. Mehr als drei Viertel der befragten Freelancer setzen laut unserer Studie 2024 auf die Kontakte im eigenen Network. Auch für die Internationalisierung gilt: Neue Projekte, neue Kontakte: Durch die Zusammenarbeit mit neuen Kollegen im Ausland können sich wertvolle Kontakte für neue Remote-Arbeiten in diesem Land ergeben.
Unsere Tipps:
- Pflegen Sie nach Abschluss des Projektes Ihre guten Beziehungen.
- Informieren Sie Ihre ehemaligen Projekt-Partner über neue Skills.
- Bringen Sie sich durch freundliche E-Mails oder Postings über internationale Business-Netzwerke wie LinkedIn immer wieder ins Gespräch.
- Machen Sie sich sichtbar für potenzielle Auftraggeber aus dem Ausland.
Strategien für die Akquise internationaler Remote-Arbeit-Projekte – einfach, wie nie!
Online-Freelancer-Börsen machen die Suche nach internationalen Projekten für Remote-Arbeit einfach, wie nie. Auch auf freelance.de finden Sie Projekte in ausländischen Märkten: Seit 2017 ist unsere Online-Plattform in Tschechien verfügbar, seit 2023 auch in Kanada und den USA. Seither können Freelancer aus Deutschland auf ein erweitertes Projektangebot in diesen Märkten zugreifen. Die Suche für globales Remote Arbeiten funktioniert wie bei der Suche nach deutschen Projektanbietern. Sie müssen nur noch zusätzlich Ihr Wunschland eingeben – fertig!
Freelancer-Plattformen gelten übrigens auch 2024 als Hauptkanal für die Akquise neuer Projekte: Insgesamt 9 von 10 Freelancern setzen bei der Projektakquise auf Freelancer-Plattformen. Auch dies ein Ergebnis unserer Studie 2024 „So arbeiten Freelancer in Deutschland“. Dicht gefolgt von dem persönlichen Netzwerk (78%), Personaldienstleistern (68%) und Soziale Netzwerken (65%). Insbesondere das Business-Netzwerk LinkedIn eignet sich sehr gut, für die Internationalisierung von Freelancern.
Erfahren Sie hier, wie Sie Ihr LinkedIn-Profil für Recruiter perfekt anlegen und pflegen!
Tipp für die Rechnungsstellung für Remote-Arbeiten ins Ausland
Wenn Sie eine Rechnung an einen Kunden aus dem Ausland stellen, sind ein paar Details zu beachten: Stellen Sie bei der Rechnungsstellung ins Ausland sicher, dass sie die korrekte Währung angeben. Wichtig ist, dass auf der Rechnung ein Hinweis zur Steuerbefreiung gemäß dem Reverse-Charge-Verfahren enthalten ist, wie zum Beispiel: „Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers (Reverse Charge).“ Das Reverse-Charge-Verfahren bedeutet, dass bei grenzüberschreitenden Dienstleistungen und Remote-Arbeiten innerhalb der EU der Leistungsempfänger anstelle des leistenden Unternehmers die Umsatzsteuer abführt. Weitere Infos hierzu finden Sie unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Umkehrung_der_Steuerschuldnerschaft_(Deutschland)
Außerdem sollten sie Ihre eigene Umsatzsteuer-ID und die des Kunden angeben, um steuerliche Missverständnisse zu vermeiden. Ihre eigene Umsatzsteuer-ID müssen Sie beim zuständigen Finanzamt beantragen.
Finden Sie hier Remote-Arbeit Projekte im Ausland.
Das Wichtigste in Kürze:
Die Internationalisierung eröffnet neuen Märkte und Chancen für Freelancer. Gerade in unsicheren Zeiten und bei einer vermehrt schweren Projektakquise in Deutschland, bietet Remote-Arbeit für ausländische Kunden eine gute Möglichkeit, sich als Freelancer unabhängiger von nur einem Zielmarkt zu machen.
- Die Globalisierung wirkt sich positiv aufs Freelancing aus.
- Remote Arbeiten im Ausland macht Freelancer unabhängiger von der wirtschaftlichen Lage in Deutschland.
- Remote-Arbeit in internationalen Teams fördert die interkulturelle Kompetenz von Freelancern.
- Kontakte ins Ausland eröffnen neue Chancen auf weitere internationale Projektarbeiten.
- Freelancer-Plattformen wie freelance.de sowie internationale Business-Plattformen wie LinkedIn erleichtern die Projektakquise im Ausland.
Sie arbeiten bereits remote für ausländische Kunden? Was ist Ihr wichtigster Tipp?
Interessante Links und Quellen: