Lesedauer: ca. 3 Minuten
In unserer Serie zur „Digitalisierung – Was sich Unternehmen von Freelancern abschauen können“ greifen wir aktuelle und marktrelevante Studien zur Digitalisierungslage in Deutschland auf. In Teil 3 blicken wir auf die Prozessoptimierung bei Unternehmen.
Prozessoptimierung: 47 Prozent der Unternehmen brauchen dringend IT-Freelancer
Viele Unternehmen hemmt die Angst vor einem Wissenstransfer und -verlust in der Zusammenarbeit mit externen Fachkräften. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) der befragten Unternehmen einer bitkom-Studie aus dem Jahr 2022 gaben an, um den unberechtigten Zugriff auf sensible Firmendaten zu fürchten. Zugleich klagen 64 Prozent über unzureichend qualifiziertes Personal. Wichtige Digitalisierungsprozesse bleiben also auf der Strecke. Es fehlt an fachlichem Know-how in den eigenen Reihen und ein gewisses Risiko von Wissensabwanderung durch externe Fachkräfte besteht.
Bessere Zusammenarbeit von Unternehmen und Freelancern: Ehrlich währt am längsten
Blicken wir auf die freiberufliche Seite. Nicht wenige Unternehmen zapfen nach einem Erstauftrag Wissen und Konzepte ab und setzen diese intern um, ohne Weiterbeschäftigung des Freiberuflers. Strukturierte Vertragsmodalitäten und unternehmerische Anreize können dem entgegenwirken und die Arbeitsbeziehung zwischen Unternehmen und Freelancer langfristig hochhalten. Klare Auskünfte und eine ehrliche Transparenz lassen beiden Seiten genug Raum, um sich auf den Wissenstransfer und eine längerfristige Arbeitsbeziehung einzulassen. So können Prozesse mit externen Experten angestoßen werden, ohne interne Kräfte mit fehlenden Fachkenntnissen an Digitalisierungsprojekte zu binden.
Ein wichtiges Schlagwort dürfte künftig die „Arbeitnehmerüberlassung“ sein: Freiberufler werden hierbei im rechtlich vorgesehenen Rahmen längerfristig in Unternehmen integriert und erhalten, neben der freien Wahl ihrer Projekte, einige Vorzüge eines Angestelltenverhältnisses. Unternehmen wiederum profitieren vom rechtssicheren Einsatz externer Mitarbeiter in sensible Firmenprozesse.
Freelancer anheuern: 76 Prozent der Firmen leiden an IT-Personalmangel
Das lohnt sich für beide Seiten. Studienergebnisse zeigen, dass die Expertise von Freelancerinnen und Freelancern es Unternehmen ermöglicht, auf hoch spezialisierte Talente zurückzugreifen. Diese werden dann gegebenenfalls nur für einen kleinen Teil der Produktion – oder bestimmter Prozesse – benötigt. Das hat wiederum positive Auswirkungen auf die Kostenstruktur. Der „Vorsprung durch Experten“ ist speziell in der sich schnell wandelnden IT-Branche von Vorteil, innerhalb derer neue Technologien nur eine knappe Halbwertszeit haben.
Übrigens: Laut einer Studie der Lünendonk & Hossenfelder GmbH aus 2022 zum Markt für IT Workforce Services in Deutschland gaben 76 Prozent der befragten Unternehmen an, der „Fachkräftemangel im IT-Bereich“ sei das größte Hindernis für die Steigerung des eigenen Unternehmenserfolgs. Was nun zum Gelingen beitragen soll? Die Prozessoptimierung erfolgt von außen: 47 Prozent möchten verstärkt auf Freelancer zurückgreifen. Aktuell sind 17 Prozent aller IT-Beschäftigten in Unternehmen als Externe tätig. Tendenz: steigend.
Key Learnings: Wissen to go fürs nächste Management-Meeting
- 64 Prozent der Unternehmen klagen über unzureichend qualifiziertes Personal im Zuge der Digitalisierung. Fast genau so viele fürchten um sensible Firmendaten in der Zusammenarbeit mit Externen.
- 47 Prozent der Unternehmen möchten verstärkt mit Freelancern zusammenarbeiten, v.a. im IT-Bereich. Das hat positive Auswirkungen auf die Kostenstruktur der Digitalisierung.
Sie sind dran: Haben Sie in Ihrem Unternehmen schon einmal mit Freelancern zusammengearbeitet – und wie sind Ihre Erfahrungswerte?
Hier finden Sie weitere Artikel der Beitragsserie „Digitalisierung –Was Unternehmen von Freelancern lernen können.