„Mehr Sport machen“, „gesünder essen“ oder „mehr Zeit mit Freunden verbringen“ sind klassische Neujahrsvorsätze. Viele schwören drauf – doch wie sieht es eigentlich jetzt, ein paar Monate später damit aus? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass viele Ziele in der Zwischenzeit entweder vergessen, verworfen oder gar verteufelt wurden.
Ziele richtig setzen ist (k)eine Wissenschaft.
Ähnlich ist es oft mit beruflichen Zielen, die für uns Freelancer eigentlich entscheidend für den Erfolg sind. Wir nehmen uns Dinge vor wie die Website Texte endlich neu machen zu lassen oder die Steuererklärung anzugehen – und dann passiert erstmal gar nichts. Kommt Ihnen bekannt vor? Dann wird Sie vielleicht dieser Artikel weiterbringen! Denn hier möchte ich in drei Tipps darauf eingehen, wie man Ziele richtig steckt – das A&O wenn es darum geht, diese auch zu erreichen.
1. Formulieren Sie Ihr Ziel so konkret wie möglich.
Ziele, die nicht konkret formuliert sind, scheitern häufig – denn Sie sind nicht messbar. Stellen Sie sich vor, Sie nehmen sich vor, „in Zukunft mehr Kunden zu akquirieren“. Was genau bedeutet das für Sie? Was müssen Sie wann tun, um dieses Ziel umzusetzen? Das bleibt unklar. Und diese Unklarheit macht etwas mit uns: Denn schwammige und nur schwer greifbare Ziele führen dazu, dass sie in Vergessenheit geraten.
Daher ganz wichtig: Formulieren Sie Ziele so konkret wie möglich. Zum Beispiel so: „Bis heute in drei Monaten möchte ich von drei neuen Kunden jeweils einen Auftrag mit einem Wert von mindestens 100€ erhalten haben.“ Der Vorteil einer klaren Formulierung ist, dass sie keinen Platz für Ausflüchte lässt. Schließlich sind wir oft Weltmeister darin, es uns selbst bequem zu machen – und uns vorzumachen, dass wir das Ziel ja eigentlich schon erreicht haben.
Seien Sie realistisch – und überfordern Sie sich nicht.
Außerdem wichtig: Wählen Sie ein Ziel, das anspruchsvoll, aber gleichzeitig erreichbar ist. Wenn Sie sich vornehmen, in drei Monaten 10 Kunden mit einem Auftragsvolumen von je 5000€ zu akquirieren, dann ist das kein einfaches Ziel – und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dieses erreichen sinkt. Die Folge: Die Motivation schwindet und das Ziel wird irgendwann gestrichen. Schauen Sie sich also genau an, wie Sie in der Vergangenheit performt haben und leiten Sie daraus ein Ziel ab, das zwar ehrgeizig ist, aber erreichbar.
Schreiben Sie Ihr Kunden-Projekt aus und finden Sie den passenden Freelancer.
2. Planen Sie Zwischenschritte
Kein Ziel lässt sich von einem Tag auf den anderen erreichen. Um die Motivation und den Fokus nicht zu verlieren, sind daher Zwischenschritte notwendig. Nehmen wir zum Beispiel das bereits genannte Ziel der Akquise von drei Kunden. Kleine Zwischenschritte können sein:
- In Woche 1 und 2: Mithilfe einer Internet-Recherche 20 potenzielle Kunden identifizieren.
- In Woche 2 bis 4: Mit 10 potenziellen Kunden Kontakt aufnehmen und eine Zusammenarbeit ausloten.
- In Woche 4 bis 6: Kontakt mit weiteren 10 potenziellen Kunden aufnehmen und Zusammenarbeit ausloten.
Der Vorteil kleiner Zwischenschritte: Sie können Erfolge feiern, obwohl das Gesamtziel nicht erreicht ist. Und sich so motivieren. Mein Tipp: Stellen Sie auf einem Flipchart das große Ziel mit allen seinen Zwischenzielen dar. Am besten an einer gut sichtbaren Stelle Ihres Büros. Ist ein Zwischenziel erreicht, markieren Sie es groß und deutlich mit einem grünen Haken. Und wenn Sie möchten, kann ja in diesem Moment auch eine kleine Belohnung für Sie mit drin sein – zum Beispiel ein für diesen Zweck bereitgehaltener Schokoriegel.
3. Holen Sie sich Unterstützung.
Wer Ziele hat, sollte auch Unterstützung haben. Damit meine ich aber nicht konkrete Hilfestellungen bei der Erreichung der Ziele. Sondern die Unterstützung im Hintergrund. Denn wenn Sie anderen von Ihren Zielen erzählen, steigt die eigene Identifikation damit.
Ohne Druck geht es oft nicht – aber bitte in Maßen!
Teilen Sie also Ihre Ziele beispielsweise mit Ihrem_r Partner_in oder einem_r Freund_in und bitten Sie diese_n, in regelmäßigen Abständen nach dem Stand zu fragen. Dadurch, dass Sie Ihr Ziel „öffentlich“ machen, steigt der Druck zwar auch etwas, dieses Ziel zu erreichen – doch das erhöht gleichzeitig Motivation und Identifikation mit dem Ziel.
Sie sehen: Ziele lassen sich nur schwer um zwölf Uhr nachts bei einem Glas Sekt und Neujahrswünschen setzen. Nehmen Sie sich Zeit und arbeiten Sie Ihre Ziele sorgfältig aus. Und denken Sie daran, auch bei der Gesamtzahl Ihrer Ziele nicht zu übertreiben. Sonst verlieren Sie den Fokus. Ihre Ziele sollten eine Mischung aus großen und kleinen Zielen sein, denn kleine Ziele sind schneller erreicht – und Erfolgserlebnisse motivieren. Aber vergessen Sie die Zwischenschritte nicht. Dann wird es bestimmt schon bald heißen: „Sie haben Ihr Ziel erreicht“!