Das Dasein als Freelancer hat schon viele Vorteile: von der Freiheit und Unabhängigkeit über die flexible Zeit- und Arbeitseinteilung bis hin zu Home-Office und der Vereinbarkeit von Familie und Job – nicht umsonst entscheiden sich viele für den Weg in die Freiberuflichkeit. Dennoch gibt es dabei natürlich auch ein paar Dinge zu beachten, zum Beispiel (kleinere) Kostenpunkte, die Festangestellte eher seltener tragen müssen. Deshalb folgt nun ein kurzer Überblick über derlei Kosten, um Ihnen einen weiteren Baustein für Ihre (Kosten-)Kalkulationen und allgemeine Planung liefern zu können.
Administration und Projektakquise
Als Freelancer stehen Ihnen neben der eigentlichen Projektarbeit drei große Aufgaben bevor: Administration, Selbstmarketing und Projektakquise. Einiges davon lässt sich über unsere Tools bzw. generell über freelance.de deutlich einfacher betreiben. Dennoch müssen Sie in diese Punkte Zeit und auch Geld hineinstecken. So haben heute viele beispielsweise eine eigene Website. Visitenkarten zur Kundenakquise sind unerlässlich und Stunden, die Sie mit Rechnungenschreiben verbringen meist unbezahlt. Zwar können Sie einiges davon über Ihr Honorar verrechnen, dennoch sollten Sie hier trotzdem ein paar Investitionen einplanen. Übrigens spielt in diese organisatorischen Dinge auch das Thema Versicherungen hinein. Als Festangestellter sind Sie bei der Arbeit über Ihren Arbeitgeber versichert – geht dabei mal etwas zu Bruch, ist das halb so wild. Als Freelancer müssen Sie sich um so etwas selbst kümmern und gegebenenfalls eigene (Zusatz-)Versicherungen abschließen.
Home-Office oder Büro
Im Home-Office arbeiten zu können, ist für die meisten Luxus. Und auch die generelle „freie Platzwahl“, was den Arbeitsort angeht, sehen 40% der Freelancer unserer Umfrage als eines der Hauptargumente für die Arbeit als Freie. Zwar fallen dadurch im Normalfall die Kosten der Anfahrt ins Büro weg, dafür entstehen aber an anderer Stelle neue: So müssen Sie die Büroausstattung, wie zum Beispiel Laptop, Drucker, Aktenschränke oder Schreibwaren, im Normalfall selbst finanzieren. Dazu zählt übrigens auch eine gute Internet- und Telefonverbindung – allerdings ist die in den meisten Haushalten per se ja schon vorhanden. Im Falle von guten Tarifen und Flatrates fallen damit keine weiteren Kosten an. Übrigens lassen sich viele dieser Posten außerdem von der Steuer absetzen, mehr Infos dazu finden Sie hier. Falls Sie sich (temporär) gegen das Home-Office und für die Arbeit in einem Büro, zum Beispiel im Sinne von Co-Working, entscheiden, fallen an dieser Stelle noch Mietkosten an.
Kosten für Lebenshaltung
Bleiben wir noch kurz beim Thema Home-Office im weiteren Sinne. Auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht etwas überzogen wirken mag, so sollte man doch die (etwas) höheren Kosten einkalkulieren, die durch das Arbeiten von Zuhause entstehen: Sie haben höchstwahrscheinlich einen höheren Stromverbrauch durch Laptop, Telefon und Co. Außerdem profitieren Sie als Freelancer nicht von den netten Kleinigkeiten, die es in vielen Büros gibt, wie zum Beispiel kostenlose Getränke, Kaffee (hier können die Kosten je nach Deadlines auch mal rapide in die Höhe schnellen) oder Obst. Planen Sie also vielleicht ein bisschen mehr bei Ihrem nächsten Großeinkauf ein (Kaffee gibt es aber auch in Großhandelspackungen, nur zur Info…).
Fortbildungen und Veranstaltungen
Einige Arbeitgeber fördern Ihre Mitarbeiter durch Fortbildungen oder schicken Sie auf Messen, Vorträge und andere Veranstaltungen. Und zahlen das in den meisten Fällen auch. Dieser Luxus bleibt Freelancern zumeist verwehrt, obwohl solche Veranstaltungen für sie ja mindestens ebenso wichtig sind, zum Beispiel zum Networking. Besonders Fortbildungen sind – neben Erfahrung und erfolgreich abgeschlossenen Projekten – essentiell, um den Stundensatz nach oben schrauben zu können. Zwar gibt es für Weiterbildungen vereinzelt Förderungen für Freelancer und Selbstständige, leider können die aber noch immer nicht mit unternehmensfinanzierten mithalten. Dennoch gibt es mittlerweile einige Programme und Kurse zu humaneren Preisen oder gar völlig kostenlos – und langfristig können Sie diese Investition ja auch über Ihren Stundensatz wieder hereinholen.
Viele der angesprochenen Kosten gleichen sich an anderer Stelle wieder aus. Dennoch kann es für die Planung ganz hilfreich sein, diese Punkte zu kennen und einzukalkulieren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg damit!