Der Vergleich von Festangestellten mit Freelancern ist nicht unüblich. Auf beiden Seiten gibt es bekanntermaßen einige Vor- und Nachteile im beruflichen Alltag. Allerdings wird dieser oft von einer vermeintlich neutralen Außensicht beurteilt. Doch was sagen eigentlich Sie, die Freelancer selbst, dazu? Wir haben in unserer großen freelance.de Studie mal nachgehakt und Sie nach den wichtigsten Vor- und Nachteilen am Freelancer-Dasein gefragt. Dabei waren einige Punkte bereits altbekannt, andere hingegen neu und zum Teil auch überraschend:
Freelancer lieben Ihre Unabhängigkeit
Für mehr als 2/3 unserer Befragten ist der Faktor Unabhängigkeit der wichtigste in ihrer Arbeit als Freelancer: „Für mich zählen vor allem die Freiheit von unternehmenspolitischer Rücksichtnahme und dass ich mehr Freiheiten in der Steuerung meines eigenen Ressourceneinsatzes habe“, heißt es da zum Beispiel. Diese weitestgehend freie (Zeit-)Einteilung ist nicht nur für Sie selbst ungemein entspannend, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihre Familie bzw. Ihr soziales Umfeld aus: „Ich kann meine Arbeitszeit, sowohl auf Tages-, Wochen- und Monatsbasis viel gezielter einteilen und habe somit mehr Zeit für Familie.“ So bleibt einerseits genügend Raum für das Privatleben, andererseits kann auch die Arbeit selbst viel effizienter und effektiver zum Abschluss gebracht werden. Zum unabhängigen Arbeiten trägt auch bei, dass Sie Ihr eigener Chef sind. Dieser Punkt ist für viele der Freien in unserer Umfrage entscheidend, schließlich resultieren daraus eine erhöhte Selbstbestimmung und -wirksamkeit sowie die Möglichkeit auf freie Entfaltung und Ausleben der eigenen Interessen und Fähigkeiten: „Für mich ist kompetenzbasiertes und selbstbestimmtes Arbeiten mit den Kunden nach Wahl (!) enorm wichtig. Nur so ist eine persönliche und berufliche Weiterentwicklung für mich möglich.“
Home-Office bringt Lebensqualität
Doch nicht nur der Faktor (Entscheidungs-)Freiheit ist wesentlich. Auch einige Hard-Facts stellen große Vorteile für Freiberufler dar: Mehr als 40% der Freelancer freuen sich beispielsweise über die flexible Wahl ihres Arbeitsplatzes. Viele nutzen die Möglichkeit, im Home-Office zu arbeiten (wobei der Strand natürlich auch eine verlockende Alternative ist). Allein die Zeitersparnis des Arbeitsweges ist für viele Gold wert – und ideal vereinbar mit dem Familienleben. Entsprechend argumentiert beispielsweise ein Freelancer: „Da wir einen kleinen Sohn haben, kommt für mich eine Festanstellung nicht mehr infrage, auch weil viel Zeit für den Weg zur Arbeit verschwendet wird. Als Freelancer kann ich jederzeit von Zuhause aus arbeiten, auch wann ich will.“ Oft erleichtert das auch den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt nach einer Pause. Etwa 10% unserer Mitglieder geben an, dass dieser Faktor ein wesentlicher Pluspunkt am Freelancertum ist. Ebenfalls ca. 40% der befragten Freelancer begrüßen das höhere Einkommen. Gerade in der IT-Branche können Freie noch einmal deutlich mehr verdienen als feste Mitarbeiter.
Administrative und politische Hürden
Natürlich ist auch die Freelancer-Welt nicht nur rosarot. Besonders die zusätzlichen administrativen Aufgaben, denen sich Freie im Gegensatz zu Festangestellten gegenüber sehen, sind nicht unerheblich: Insgesamt 70% der Befragten geben an, dass die hohe Selbstorganisation bzw. das Thema Administratives die nervigsten Punkte am Freelancer-Dasein sind. Knapp die Hälfte der Freelancer sehen auch die politischen Beschränkungen bzw. den steuerliche Mehraufwand als Nachteil. Einige sprechen gar von „unsinnigen und erschwerenden Reglementierungen“ und „Problemen durch die Gesetzgebung.“ Immer wieder ist dabei auch die Gefahr der Scheinselbstständigkeit Thema. Manche schneiden auch das erhöhte Risiko (z.B. bei Arbeitsausfall durch Krankheit) als kritischen Punkt an. Überraschenderweise sehen sich nur 25% mit dem Problem der größeren Arbeitsbelastung und damit einhergehenden geringeren Freizeit konfrontiert.
Bilanz gezogen…
…genießen Sie als Freelancer viele Freiheiten, können selbstbestimmt arbeiten und sich flexibel organisieren. Dennoch ist der administrative Aufwand ein Wermutstropfen, den wir Ihnen jedoch mit verschiedenen Tools (z.B. Suite zur Zeiterfassung und Rechnungserstellung) so handhabbar wie möglich machen möchten.
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