Frau Pollmeier ist eine Expertin im Bereich Stressbewältigung, ihr Schwerpunkt im Projektgeschäft ist Change Management. Heute beantwortet uns die Expertin einige Fragen zum Umgang mit Stress:
Frau Pollmeier, Sie sind seit einigen Jahren selbständig in diversen Projekten mit einem Schwerpunkt im Bereich Change Management und Stressbewältigung tätig. Warum haben Sie sich für diesen Schwerpunkt entschieden?
Mein Schwerpunkt ist das Change Management. Ich begleite Veränderungsprozesse in Unternehmen.und biete begleitend auch Stressmanagement-bzw. Entspannungstrainings an. Veränderungen bringen ein erhöhtes Stresslevel mit sich, seien es Ängste und Unsicherheiten oder Widerstände, die erlebt werden.
Gerade in unsicheren Zeiten ist es wichtig, achtsam mit sich und seinem Körper umzugehen. Psyche und Körper bedingen einander. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es bei einer dauerhaften Stressbelastung, die man ab einem gewissen Grad nicht mehr bewältigen kann, zu seelischer und körperlicher Erschöpfung kommt. Von daher lege ich den Fokus bei meinem Angebot auf Burn-out Prävention und Entspannungsmethoden.
Können Sie unseren LeserInnen kurz erklären, wie sich Ihre Auftragslage seit der Corona Pandemie verändert hat?
Ich biete bei meinen Stresstrainings unterschiedliche Methoden an: Achtsamkeitsübungen, die gut im home office angewendet werden können, Progessive Muskelentspannung und auch Lachyoga online per zoom. Regelmäßiges Lachen ist wichtig, weil es das Immunsystem stärkt und die Grundstimmung positiv verändert. Von daher erhalte ich gerade jetzt in dieser Zeit, in der viele Menschen angespannt und verunsichert sind, mehr Anfragen als üblich.
Wie schätzen Sie die Zukunft für die Stressbewältigung ein? Haben Sie in den letzten Jahren einen Trend erkennen können, bezogen auf die Häufigkeit der Problematik oder ähnliches?
Aus meiner Sicht bleibt das Thema Stressbewältigung weiterhin ein wichtiges Thema. Durch Corona hat sich der Arbeitsstress und das Arbeitspensum einerseits bei vielen durch home office oder durch Kurzarbeit entspannt. Wenn Sie allerdings Kinder zuhause haben, gleichzeitig arbeiten und den Haushalt wuppen wollen, dann führt dies zu einer Mehrbelastung.
Entscheidend ist, wie der Einzelne die Situation bewertet und darauf reagiert. Die Frage ist auch: was passiert nach Corona? Kehren wir zurück zu der “alten Normalität”, dem schnellebigen, höher, weiter, schneller oder beSINNen wir uns auf andere Werte?
Wir alle erleben gerade eine Ausnahmesituation, die zuvor noch nie so bestand und auch für Freelancer Veränderungen mit sich bringt. Wie kommen Sie persönlich mit dieser aktuellen Situation zurecht?
Es ist eine herausfordernde Zeit, keine Frage. Ich stecke auch gerade in einem Veränderungsprozess und habe nun die Ausnahmesituation akzeptiert (nach einigen emotionalen Auf und Abs). Die Situation kann ich nicht ändern, nur meine Einstellung dazu. Ich habe mich innerlich darauf eingestellt, dass uns Corona noch ein Weilchen beschäftigen wird und kann der Entschleunigung auch was abgewinnen. Ich habe mir eine neue Tagesstruktur geschaffen und bleibe weiterhin in Kontakt mit meinen Ansprechpartnern.
Zusätzlich habe ich eine Morgenmeditation in meinen Ablauf integriert, gehe täglich raus in die Natur, schreibe ein Dankbarkeitstagebuch und freue mich, wenn abends Teilnehmer virtuell mit mir lachen wollen.
Vielen Dank für Ihre interessanten Antworten Frau Pollmeier! Bleiben Sie gesund und weiterhin viel Erfolg bei Ihren Projekten.
Hier geht es zum Profil von Expertin Eva Pollmeier.