Gleichberechtigt selbstständig? Warum auch Freelancerinnen vom Gender Pay Gap betroffen sind
In der freien Wirtschaft ist das Thema Gender Pay Gap längst auf der Agenda – doch wie sieht es eigentlich bei Freelancerinnen und Freelancern aus? Wer glaubt, dass Selbstständigkeit automatisch Gleichbezahlung bedeutet, wird durch die Ergebnisse der aktuellen freelance.de Studie 2025 eines Besseren belehrt.

11 % weniger: Der Gender Pay Gap unter Freelancern bleibt bestehen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
Während männliche Freelancer 2025 im Schnitt 102,29 € pro Stunde verdienen, liegt der durchschnittliche Stundensatz bei Frauen bei 94,24 € – eine Differenz von 8,05 € bzw. rund 11 %. Das deckt sich nahezu mit dem Gap der Vorjahre (2024: 11 %, 2023: ca. 9 %), was zeigt: Der Gender Pay Gap ist kein Ausreißer, sondern ein strukturelles Problem – selbst in einer Arbeitsform, die für maximale Selbstbestimmung steht.
Weniger Stunden, weniger Gewinn: Die Kaskade der Ungleichheit
Der Gender Pay Gap ist kein isoliertes Phänomen – er zieht sich durch verschiedene Ebenen der Arbeit:
- Arbeitszeit: Männer arbeiten im Schnitt 39,16 Stunden, Frauen nur 33,21 Stunden pro Woche.
- Gewinn: Während 21 % der Männer mehr als 125.000 € Jahresgewinn erzielen, schaffen das nur 9,7 % der Frauen.
- Projektakquise: Frauen arbeiten häufiger für mehrere Kunden gleichzeitig und starten seltener direkt ins nächste Projekt.
Die Ursachen sind vielfältig: Branchenverteilung (Frauen stärker in Marketing, HR, Kommunikation – Männer in IT und Engineering), soziale Rollenbilder, Selbstvermarktung, Preisverhandlungen, Zeitbudgets – oft auch eine Kombination aus allem.
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Lichtblicke: Preissteigerungen & Sichtbarkeit
Positiv: 28 % der Freelancerinnen haben ihren Stundensatz 2024 erhöht (bei Männern: 27,15 %). Auch in Sachen Remote-Arbeit und Qualifikation stehen Frauen nicht nach – sie arbeiten häufiger remote und haben vergleichbar hohe Bildungsabschlüsse.
„Der Gender Pay Gap betrifft auch uns Selbstständige. Die gute Nachricht: Jede Frau, die ihre Leistung selbstbewusst bepreist, verändert etwas – für sich und für viele andere.“ – Tanja Basic, erfolgreiche Freelancerin und Unternehmerin
Fazit: Selbstständigkeit schützt nicht vor Ungleichheit
Der Gender Pay Gap im Freelancing zeigt: Selbstbestimmung bedeutet noch nicht automatisch Gleichstellung. Es braucht mehr Transparenz, stärkere Netzwerke für Freelancerinnen, gezielte Empowerment-Angebote – und den Mut, den eigenen Wert klar zu kommunizieren.
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