Freiberufler mit Kindern stehen immer wieder vor der Frage, wie berufliche Termine und Zeit mit der Familie so organisiert werden können, dass möglichst keine der beiden Seiten auf der Strecke bleibt. Darum drehte sich eine Umfrage und unsere Themenwoche vom August. Während die größere Flexibilität einer Freiberufler-Mama oder eines selbstständigen Papas (im Vergleich zu Angestellten) das Familienleben bereichert und einfacher macht, leiden manche Eltern unter den Unsicherheiten, die damit einhergehen. Der Aufwand, den Alltag zu organisieren, ist höher als bei geregelten Arbeitszeiten – was nicht jedem leicht fällt. Und egal ob Übersetzer, Webdesigner oder Yogalehrer: Arbeitszeiten fallen auch auf Abende und Wochenenden – Zeiten, in denen andere Eltern der Familie zur Verfügung stehen oder sich notwendige Auszeiten nehmen können.
Erfahrungen machen, Unsicherheiten überwinden: Familien im Abenteuer Freiberuflichkeit
Der Schritt in die Selbständigkeit war wohl überlegt oder erfolgte gezwungenermaßen, etwa weil nach der Elternzeit eine Rückkehr in den alten Job nicht mehr möglich war. Die Fragen, die Eltern in beiden Fällen begleiten, klären sich schnell, bleiben oder verändern sich. Wie kann ich für Kunden vorausplanen, wenn zu Hause gar nichts mehr planbar erscheint? Wie organisiere ich die Kinderbetreuung, wenn ich außerhalb der Kita-Öffnungszeiten einen Termin habe? Und wo bleibt noch Zeit für mich selbst? In unserer Umfrage zeigte sich, dass Mütter tendenziell leichter damit klarkommen.
Das ElterngeldPlus: Eine Starthilfe ins Elterndasein für Freiberufler
Eine echte Erleichterung bringt eine Neuerung in der Gesetzgebung gerade für frischgebackene Eltern: Seit Anfang Juli können Eltern das ElterngeldPlus beantragen. Dr. Britta Beate Schön, Redakteurin beim OnlineVerbrauchermagazin Finanztip.de erläutert anhand eines Beispiels die wesentlichen Veränderungen für Freiberufler. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Monatsmiete, Rücklagen und schlaflose Nächte: Finanztipps für schwierige Zeiten
Eltern tragen die finanziellen Risiken einer Freiberuflichkeit nicht mehr so einfach wie Kinderlose. Auch wer schon lange auf dem Markt unterwegs ist und gut verdient: Die Lebenshaltungskosten einer Familie übersteigen die eines Einzelnen deutlich. Schwierige Zeiten zu überbrücken kann da schlaflose Nächte bereiten. Alles eine Frage der Einstellung, meinen zwei der Freiberufler-Mütter, mit denen wir gesprochen haben. Ähnlich fordert auch Béa Beste, Unternehmerin und Bloggerin, die Freiberufler auf, ihre Finanzen aktiv in die Hand zu nehmen und keine Energie auf Sorgen und Grübeln zu verschwenden.
Mit Tablet am Kinderbett und Fußballfeld: Einblicke und Tipps von anderen Eltern
Wer auch mit Schnuller und Tablet jongliert, im Ballettunterricht am Rand kauernd Übersetzungen schreibt oder sich nach einem Nachmittag im Park die Nacht mit einem Projekt um die Ohren schlägt (die neuen Fußballschuhe mussten unbedingt sofort ausprobiert werden), sollte sich den letzten Teil der Themenwoche nicht entgehen lassen. Unsere Freiberufler-Eltern-Experten teilen ihre Erfahrungen mit uns und haben wertvolle Tipps, wie sich der Umgang mit Kunden professionell gestalten lässt ohne dass die Freude am Elternsein auf der Strecke bleibt.
Sollten Sie Ihre Zeit strikt zwischen Arbeit und Kindern aufteilen und dabei auf einen durchstrukturierten Alltag setzen? Oder sind Ihre Kinder schon größer und können davon profitieren, von Ihrer Haltung zur Arbeit zu lernen und Einblicke in Ihre Aufgaben zu erhalten? Die Vielfalt der Situationen macht es schwierig, allgemein gültige Regeln aufzustellen. Wir möchten Sie vielmehr dazu ermuntern, auszuprobieren, den für sich momentan besten Weg zu suchen.