Wer als Freelancer erfolgreich agieren und dauerhaft wettbewerbsfähig bleiben möchte, muss sich kontinuierlich weiterbilden. Angebote gibt es viele, allerdings sind die meisten Kurse nicht gerade preiswert. Während bei Festangestellten meist der Arbeitgeber die Finanzierung übernimmt oder sich zumindest daran beteiligt, sind freie Mitarbeiter in dieser Hinsicht weitgehend auf sich allein gestellt. Welche Weiterbildungen sind sinnvoll und wie finanzieren?
Weiterbildung als Erfolgsfaktor für Freischaffende
Da ein großes Fachwissen und umfassende Kompetenzen die Existenzgrundlage für Freelancer darstellen, ist eine regelmäßige Weiterbildung nicht nur sinnvoll, sondern unverzichtbar. Um beruflich auf dem Laufenden zu bleiben, müssen Freischaffende ständig dazu lernen und über die neuesten Trends Bescheid wissen. Ob künstlerisch, technisch oder intellektuell – jedes Tätigkeitsfeld entwickelt sich weiter. Seine Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern hilft dabei, immer up to date zu sein. Dies verschafft unbezahlbare Vorteile gegenüber der Konkurrenz und bietet zugleich die Möglichkeit, die eigenen Dienstleistungen auszubauen und den Honorarsatz zu erhöhen.
Weiterbildungsdatenbanken helfen bei der Suche nach passenden Angeboten
Freelancern bleibt neben dem Job meist nicht viel Zeit, sich weiterzubilden. Daher ist es wichtig, in wirklich nützliche Qualifizierungsmaßnahmen zu investieren. Vor der Anmeldung zu einem Kurs oder Seminar empfiehlt es sich, das Angebot genau in Augenschein zu nehmen. Die Weiterbildung sollte exakt die Fähigkeiten und Fertigkeiten verbessern, die der Freischaffende für seinen persönlichen Erfolg benötigt. Ansonsten lohnen sich weder die Investition noch der zeitliche Aufwand.
Informationen über passende Kurse finden sich in diversen Datenbanken im Internet. Derzeit sind beispielsweise fast 500.000 Bildungsangebote von circa 17.000 Bildungsträgern bei KURSNET, dem Ausbildungs- und Weiterbildungsportal der Bundesagentur für Arbeit, gelistet. Darüber hinaus bietet InfoWeb Weiterbildung, die Suchmaschine des Deutschen Bildungsservers für Weiterbildungskurse, einen guten Überblick über öffentliche und private Fortbildungsdatenbanken.
Fernstudium – maximale Flexibilität für weiterbildungswillige Freiberufler
Freelancer die an einer Weiterbildung teilnehmen wollen, müssen zusehen, wie sie Job und Kurs unter einen Hut bringen. Schließlich können sie Abgabetermine nicht einfach platzen lassen, weil eine Vorlesung ansteht. Die Teilnahme an traditionellen Präsenzseminaren oder -studiengängen ist aus diesem Grund kaum möglich. Eine Ausnahme bildet das Abendstudium, das sich außerhalb der gängigen Arbeitszeiten abends oder an den Wochenenden absolvieren lässt. Eine wesentlich höhere Flexibilität bietet allerdings das Fernstudium, bei dem der Freelancer völlig zeit- und ortsunabhängig lernen kann.
Besonders zu empfehlen für Freischaffende sind aufbauende Studiengänge im wirtschaftlichen Bereich wie:
- Betriebswirtschaftslehre,
- Volkswirtschaftslehre oder
- Wirtschaftsrecht.
Zum Beispiel vermittelt ein Fernstudium zum Betriebswirt neben vielen anderen Kenntnissen drei elementare Dinge, die jeder Geschäftsinhaber für den Erfolg und das Überleben seines Unternehmens benötigt und die sicher auch für viele Freelancer interessant sind: Verkaufstaktik, Buchhaltung und Kommunikation.
Fördermöglichkeiten für Freischaffende
Förderprogramme, von denen Freelancer profitieren können, sind in Deutschland rar gesät. Es gibt lediglich ein bundesweites Programm: die Bildungsprämie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die eine Fortbildung mit maximal 500 Euro bezuschusst. Sie richtet sich allerdings ausschließlich an Personen, deren zu versteuerndes Jahreseinkommen 20.000 Euro (bei Ehepaaren 40.000 Euro) nicht übersteigt. Ferner müssen die Kurse sich auf Kenntnisse und Fähigkeiten beziehen, die für das aktuelle Tätigkeitsfeld und dessen Erweiterung benötigt werden.
Einige Bundesländer bieten ebenfalls geeignete Förderungen an. So gibt es in Baden-Württemberg ein Förderprogramm für Fachkurse, das auch Freelancer in Anspruch nehmen können. Die Weiterbildungsmaßnahme muss allerdings Management-Kenntnisse, berufsspezifisches Fachwissen oder Wissen zur technischen Entwicklung thematisieren, um anerkannt zu werden. Bei Genehmigung des Förderantrags winkt ein Zuschuss in Höhe von dreißig Prozent der Kursgebühr.
Darüber hinaus können Freelancer bei verschiedenen Banken Bildungs- und Weiterbildungskredite beantragen. Hier ist es jedoch ratsam, genau durchzurechnen, ob sich diese Form der Finanzierung lohnt.