Es könnte so einfach sein: Sie haben ein funktionierendes Business aufgebaut, die Arbeit läuft und die Auftragslage ist auch zufriedenstellend. Doch hinter diesem Erfolg steckt oft ein harter Weg, gepflastert mit Rückschlägen und Niederlagen – der Erfolg ist nun einmal hart erarbeitet. Denn manchmal kommen diese Momente, in denen man sich vor unerwarteten Herausforderungen sieht und Entscheidungen treffen muss, die man vielleicht gar nicht so gerne treffen möchte. Wir haben hier eine kleine Liste mit solchen Entscheidungsfragen für Sie, die Ihnen vielleicht bei der (mentalen) Vorbereitung helfen kann:
1. (Zu) hohe Ziele setzen
„Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“ – dieses Sprichwort lässt sich auf viele Bereiche anwenden. So auch auf die Arbeitswelt. Bestimmt standen Sie auch schon vor Entscheidungen oder Herausforderungen, von denen Sie im ersten Moment dachten, das könnten Sie nie bewältigen. Doch dann zieht man es durch und merkt: So schlimm war es doch gar nicht! Und dieses Prinzip greift sehr, sehr oft. Deswegen sollten wir uns viel öfter Dinge vornehmen und Ziele setzen, die uns im ersten Moment vielleicht doch etwas zu groß vorkommen. Denn nur daran wachsen wir und nur so entwickeln wir uns und unsere Fähigkeiten weiter. Das gilt ganz besonders für Freelancer oder Führungskräfte, denn als solche haben Sie viel Verantwortung und viel Abwechslung. Sie müssen sich mit den verschiedensten Aspekten Ihrer Arbeit auseinandersetzen – auch mit denen, die Ihnen vielleicht nicht unbedingt liegen und wobei Sie sich dann womöglich selbst unterschätzen. Auch wenn es dann nicht immer sofort klappt oder schwierig wird, Durchziehen wird sich auszahlen!
2. (Unnötige) Vergleiche vermeiden
Der Vergleich mit anderen lässt sich nicht immer vermeiden. Manchmal, besonders wenn es um Wettbewerbsanalysen oder Ähnliches geht, ist er sogar notwendig und unternehmensförderlich. Alles andere als förderlich sind dagegen ständige Vergleiche mit der vermeintlichen Konkurrenz. Eigene Erfolge (oder gar Misserfolge) darüber zu definieren, ist selten zielführend. Viel besser ist der Fokus auf Ihr Können und Ihre Fähigkeiten, denn die sind es, die Sie voranbringen werden. Das Gleiche gilt für Menschen, die Ihnen eine solche Einstellung aufzwingen wollen und die sich nur auf die schlechten oder schwierigen Seiten Ihres Businesses fixieren. Denn diese Negativität kann sich schnell übertragen und Sie möglicherweise sogar in Ihren Entscheidungen beeinflussen. Damit ist nicht gesunde Kritik gemeint – die ist gut und hilft Ihnen weiter. Aber ständige Negativität bewirkt nur das Gegenteil. Deshalb sollten Sie sich – wenigstens in Unternehmensfragen – von solchen Leuten distanzieren. Denn deren Einstellung wird wohl beide Seiten auf Dauer nicht glücklich machen.
3. Sich mit schwierigen Kunden oder Angestellten auseinandersetzen
Apropos Negativität: Manchmal kommt negative Stimmung nicht nur von außen, sondern von ganz essentieller Stelle – von den eigenen Mitarbeitern, Partnern oder Kunden. Mal werden alle Ideen verworfen, Deadlines verschoben, Projekte gekippt oder der Stundensatz bzw. die Kosten sind vermeintlich zu hoch. Zu diesem Zeitpunkt sind wahrscheinlich alle Beteiligten unzufrieden. Was helfen kann? Die Person nicht einfach abschreiben oder abkanzeln, sondern stattdessen darüber reden. Erfragen Sie den Grund für das Handeln oder die Einstellung Ihres Gegenübers und erläutern Sie demjenigen im Gegenzug auch Ihre Gründe. Oft ist das Verständnis dann auf beiden Seiten viel größer und einer fruchtbaren Zusammenarbeit steht weniger im Wege. Allzu oft stehen uns nämlich simple Kommunikationsschwierigkeiten im Wege, die sich im Grunde ganz einfach aus der Welt schaffen ließen. Übrigens hilft da auch mal das ein oder andere nette, lobende Wort für die andere Partei. Das macht das Gespräch positiver und öffnet den Weg für produktive Gespräche. Und sollte das alles nichts helfen, greift im schlechtesten Fall der vorangegangene zweite Punkt. Aber genug Negativität, gehen wir lieber erst mal vom Positiven aus. Denn mit etwas Erfreulichem geht es auch in den nächsten Entscheidungen weiter:
4. (Gesunde) Work-Life-Balance etablieren
Natürlich stecken Sie Ihr Herzblut in Ihr Unternehmen bzw. Freelancer-Business. Oft ackern Sie dafür – mehr als Sie es je in einem Angestelltenverhältnis hätten müssen. Und im Idealfall tun Sie das gerne. Doch darüber hinaus sollten Sie auch sich selbst (und ihr soziales Umfeld) nicht vergessen. Gönnen Sie sich Ruhepausen und versuchen Sie, auch mal ganz von der Arbeit abzuschalten. Auch wenn Ihr Unternehmen in dieser Zeit nicht still steht, bewusstes Ausspannen gehört zu den Entscheidungen, die Sie schlussendlich für sich UND Ihr Business treffen. Denn dadurch tanken Sie neue Energie und können Zeit mit Ihren Liebsten verbringen. Und mal ehrlich: Schließlich ist ein Erfolg doch auch nur dann wirklich viel wert, wenn man ihn mit Freunden oder Familie teilen kann, oder?
5. Prokrastinieren abstellen
Bei aller guten, gesunden und wichtigen Work-Life-Balance, ein fieses Teufelchen sollten Sie dennoch von Ihrer Schulter verbannen: die Prokrastination. Natürlich ist die Motivation bei den wenigsten Menschen gleichbleibend hoch und auch Ruhepausen sind, wie gesagt, absolut wichtig. Aber als Vorgesetzter oder Selbstständiger sollten Sie nach Möglichkeit keine Arbeit vor sich herschieben (ja, leider auch die unliebsame, wie zum Beispiel die aus Punkt 1 nicht). Denn die wird Ihnen höchstwahrscheinlich niemand anderes abnehmen. Was dabei helfen kann, ist ein strukturiertes Zeitmanagement, ähnlich wie der Verzicht auf das allzu beliebte, aber wenig effiziente Multitasking.
Nicht alle Entscheidungen im Leben eines Unternehmers sind spannend, interessant oder spaßig. Manche sind schwierig, erfordern Mut, Ruhe und nicht selten auch eine gehörige Portion Geschick. Diese (sicherlich unvollständige) Liste soll nun also einen ersten Anhaltspunkt darstellen, was in diesem Bereich womöglich noch auf Sie zukommen kann, sodass Sie im besten Fall schon mal für diese Herausforderungen gewappnet sind.