Henry Ford: „Wer nicht wirbt, der stirbt“, verkündete er einst – und propagierte damit bereits zu Lebzeiten eine Lehre, die heute jeder Freelancer verinnerlicht haben sollte, um erfolgreich zu sein. Nur über das wie geworben wird, wann akquiriert wird und wen man dabei am besten anspricht, lässt der US-amerikanische Pionier seine Anhänger im Unklaren. Vermutlich wären seine Ansätze ohnehin nur noch emotional von Bedeutung, denn in der Vertriebswelt, die die Version 2.0 schon seit Jahrzehnten ad acta gelegt hat, zählen nun ganz andere Maßstäbe. Worauf es bei der Akquise ankommt und wo Kunden sich tummeln, soll nun im Fokus stehen.
Netzwerke und Projektbörsen sind das A und O
Kaum ein Freelancer muss sich heute noch ärgern, wenn ein Traumauftrag nicht direkt vor der regionalen Haustüre angesiedelt ist, denn die Technik macht die Zusammenarbeit möglich – auch wenn Auftraggeber und Freelancer hunderte von Kilometern auseinander liegen. So häufen sich nun auch vermehrt Erfolgsstorys von sogenannten Digitalen Nomaden, die wohnortunabhängig arbeiten – und sich nicht selten als Weltenbummler einen Namen gemacht haben. Doch wie kommen sie an Aufträge?
Wer die Ambition hat, mit seinen Kunden in erster Linie in der digitalen Online-Welt zu verkehren, der findet potentielle Auftraggeber in Netzwerken sowie in Projektbörsen wie dieser. In aller Regel werden Meetings in Online-Konferenzräumen abgehalten und diese machen es möglich, sich wie im realen Konferenzraum zu fühlen – ohne dabei den eigenen Kreativbereich verlassen zu müssen. Aber Achtung: Beim Video-Meeting sind ebenso wie beim realen Kontakt Haltung und Auftreten essentiell wichtig.
Drei Grundregeln, um in der Online-Konferenz zu punkten
- Wer Ordnung hält, ist in diesem Fall nicht zu faul zum Suchen, sondern vermittelt Professionalität. Das heißt, dass zumindest der Bereich, der im Online-Meeting von der Kamera erfasst wird, ordentlich sein muss. Zudem schickt es sich nicht, Kundenakten anderer Projekte offen herumliegen zu lassen.
- Auch wenn das Home Office – wie der Name schon sagt – zu den eigenen vier Wänden gehört, hat Privates beim Online-Meeting nichts zu suchen. Störungen in Form von Mitbewohnern, Telefonanrufen oder dem Postboten, der an der Tür klingelt, sind absolut tabu.
- Auch wenn der Schlabberlook an einem regulären Home Office-Tag absolut in Ordnung ist, muss das Outfit an einem Tag mit Online-Meeting im Kalender eben „businesslike“ sein. Das heißt heutzutage aber nicht mehr, dass Hosenanzüge das Nonplusultra sind, sondern ein elegant-legerer Look für ein Videomeeting im Home Office genau das Richtige ist.
Weitere Do’s und Don’ts für eine erfolgreiche Video-Konferenz gibt’s in diesem Beitrag zum Video-Knigge.
Ein physisches Kundenmeeting
… scheint zwar zur Seltenheit geworden zu sein, aber dennoch wird der Freelancer noch ab und an zum künftigen Auftraggeber zitiert – in der Regel aber weniger, um sich zu verkaufen, sondern um in einer Art Klausurtagung in komprimierter Form alle relevanten Projektinformationen auszutauschen. Tipp: Freelancer sollten im Kundengespräch als Führungspersönlichkeit auftreten. Wer nervös und eingeschüchtert wie beim Vorstellungsgespräch auftritt, vermittelt nicht den Anschein einer professionellen Selbstständigkeit.
Am besten funktioniert die Kundenakquise bei Freelancern im Übrigen, wenn das Auftragsbuch gut gefüllt ist. Denn die Gewissheit, Aufträge zu haben und nicht auf einen neuen Kunden angewiesen zu sein, hilft dabei, vergleichsweise entspannt ins Gespräch zu gehen. Natürlich muss – bei Auftragserteilung – das Projekt auch gestemmt werden können. Doch auch hier kommen wieder Netzwerke und Projektbörsen ins Spiel, die auch dem Freelancer helfen können, Aufträge zur Kundenzufriedenheit abzuwickeln – auch wenn dafür vielleicht jemand angeheuert wird, der temporär kleinere Aufgabenpakete übernimmt.
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