In der Freelance.de-Jahresumfrage wurde deutlich, dass Freiberufler immer mehr Zeit in Akquise investieren müssen. Mit 47% verbrachte knapp die Hälfte unserer Umfrageteilnehmer mehr Zeit mit Akquise als im Vorjahr, nur 16% hatten einen geringeren zeitlichen Aufwand. Beobachter gehen davon aus, dass dies vor allem an einer gestiegenen Anzahl von Freelancern liegt.
Das ist Grund genug für uns, dem Thema Akquise eine Themenwoche zu widmen.
Im ersten Teil stellen wir Ihnen die fünf wichtigsten Akquise-Wege vor. Außerdem erhalten Sie Tipps, wie Sie diese bestmöglich für sich nutzen.
Wie akquirieren Projektanbieter neue Freiberufler?
Auf der Seite der Projektanbieter zeigt sich, dass Freiberufler v.a. aus der eigenen Datenbank oder über Empfehlungen aus dem eigenen Netzwerk gesucht werden. Jeweils etwa 80% der Projektanbieter, die an unserer Jahresumfrage teilnahmen, bestätigten, sehr häufig oder häufig Freiberufler auf diesem Weg zu akquirieren. Während Printanzeigen nur von 4,2% sehr häufig oder häufig genutzt werden und Vermittler nur von 16,6% der Projektanbieter häufig oder sehr häufig eingeschaltet werden, sind Onlinebörsen wie Freelance.de eine inzwischen gern genutzte Option. Unter Projektanbietern nutzen 50% diese Option häufig und 25% sogar sehr häufig. Onlinebörsen erreichen damit in etwa das Niveau der Suche über Empfehlungen und in der eigenen Datenbank.
Akquise-Methode 1: Netzwerk und Empfehlungen
Am häufigsten versuchen die Umfrageteilnehmer über Empfehlungen und das persönliche Netzwerk an neue Projekte zu kommen: 29% gaben an, auf diese Weise sehr häufig an neue Projekte zu kommen, 41% häufig. Nur 8% betreiben nie auf diese Weise Akquise.
Unser Tipp:Erweitern Sie ihr Netzwerk kontinuierlich. Besonders in Zeiten, in denen Ihre Auftragsbücher gefüllt sind, sollten Sie neue Kontakte knüpfen und bestehende Kontakte pflegen. Das kann sich in schwierigeren Zeiten bezahlt machen.
Akquise-Methode 2: Kundenbestand
Mehr als die Hälfte der Freelancer in unserer Jahresumfrage gaben an, neue Projekte sehr häufig (15%) oder häufig (41%) über bestehende Kunden zu gewinnen. Dies gelingt nur 11% nie und 12% sehr selten.
Unser Tipp:Pflegen Sie Kontakte zu Ihren Kunden und aktualisieren Sie Ihre Datenbank immer wieder. Nutzen Sie Kommunikationswege, die Sie mit diesen Kunden schon häufig genutzt haben und zeigen Sie Interesse am Unternehmen. Nette Grüße kann man auch außerhalb der Weihnachtszeit verschicken. Kontaktieren Sie ehemalige Kunden bereits dann, wenn absehbar ist, dass Ihre Projekte auslaufen.
Akquise-Methode 3: Personalvermittler
Auf Platz drei der am häufigsten genutzten Akquise-Wege rangieren Personalvermittler. Etwa 45% der Freelancer nutzen diese Methode oft, darunter 17% sehr häufig und 29% häufig.
Unser Tipp:Achten Sie bei der Auswahl der Vermittlungsagentur darauf, einen festen Ansprechpartner zu haben und bestehen Sie darauf, Folgeprojekte in Ihrer Region in Aussicht gestellt zu bekommen. Wie unsere Umfrage zeigte, kann dies allgemein dazu führen, Unzufriedenheit auf Seiten der Freelancer zu vermeiden.
Akquise-Methode 4: Onlinebörsen
Auch Onlinebörsen werden für die Akquise immer interessanter. Unter unseren Umfrageteilnehmern nutzen 41% häufig oder sehr häufig Onlineportale und Onlinenetzwerke, um neue Projekte zu bekommen. Etwa 27% nutzen diese Methode selten, 14% nie.
Unser Tipp:Gefunden werden statt Suchen: Auf Seiten der Projektanbieter zeigt sich, dass immer mehr Unternehmen nach Freelancern in Onlinebörsen suchen. Nutzen Sie unsere Tipps zur Pflege Ihres Onlineprofils, wenn Sie diesem Trend folgen wollen.
Akquise-Methode 5: Initiativbewerbung
Mit immerhin noch 16% der Freelancer, die häufig oder sehr häufig Initiativbewerbungen versenden, nimmt auch diese Methode einen bedeutenden Stellenwert ein.
Unser Tipp:Ihr Portfolio sollte die aktuellsten Projekte enthalten. Wählen Sie übersichtliche Darstellungen, gute Abbildungen und knappe Zusammenfassungen, sodass sich potentielle Auftraggeber schnell einen guten Eindruck verschaffen können.
Alle Beiträge unserer Themenwoche “Projektakquise” im Überblick:
- Montag, 04.05.2015: Akquise-Methoden / Jahresumfrage
- Dienstag, 05.05.2015: Psychologischer Druck / Gesundheit
- Mittwoch, 06.05.2015: Problemfälle unter Freelancern
Mich würde interessieren, wie man konkret sein Netzwerk pflegen kann/ soll (Punkt 1 im Artikel) . Ich bin Webdesigner und einen Webdesigner benötigt man halt nicht alle Tage.Insoferne zue ich mir etwas schwer ein Netzwerk auf zu bauen.
Natürlich knüpfe ich berufliche Kontakte. Aber dass jemand unter den Kontakten ein Webprojekt realisieren möchte, ist eher selten. Ev. haben Sie da noch weiterführende Links zu diesem Thema. Das wäre erfreulich. ;)