Personal Branding gewinnt für Freelancer an Bedeutung, um sich vom zunehmenden Wettbewerb abzuheben. Mit Ihrer eigenen Personal Brand bauen Sie gezielt Reputation und Vertrauen auf, werden sichtbarer auf Social Media – und ziehen genau die Auftraggeber an, die Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen wertschätzen. Wir zeigen, wie Ihnen das in vier Schritten gelingt!
Was ist eigentlich Personal Branding?
Einfach erklärt bedeutet Personal Branding: Sie etablieren als Person Ihre eigene Marke. Im Klartext: Sie kommunizieren Ihre beruflichen Qualifikationen, Erfahrungen aber auch persönliche Werte nach außen. Zum Beispiel auf Ihrer Website, auf Social Media oder vor Ort in Ihrer Region. Das Ziel von Personal Branding: Sie stechen durch Ihren Markenauftritt und Ihre Reputation unverwechselbar aus der Masse heraus – und werden unmittelbar wiedererkannt.
Schritt 1: Marken-Positionierung – so differenzieren Sie sich mit Personal Branding vom Wettbewerb
Wenn Sie sich klar positionieren, erkennen Auftraggeber Sie und Ihre Fähigkeiten auf einen Blick. Sich zu positionieren bedeutet konkret: Sie arbeiten Ihr Thema oder Ihre Nische heraus, für das Sie sich in Ihrer Branche als Spezialistin oder Spezialist einen Namen gemacht haben. Beispielsweise bauen Sie sich als IT-Experte in dem großen Gebiet IT eine Reputation in dem speziellen Gebiet IT-Support oder Softwareentwicklung für KI-gestützte Systeme auf.
Mit dieser klaren Personal Branding-Positionierung erhalten Sie mehr gezielte Anfragen. Der Grund: Ihre Zielgruppe weiß nun exakt, in welchem Arbeitsbereich Sie richtig gut sind, viel Erfahrung haben – und was Ihnen am meisten Freude im Job bereitet.
Sie möchten Ihre eigene Positionierung herausarbeiten? Dann stellen Sie sich folgende Fragen:
- Worin bin ich Expertin oder Experte?
- Was ist hierbei meine konkrete fachliche Nische (Kernkompetenzen)?
- Was ist mein persönliches Talent oder meine Gabe?
- Wen möchte ich mit meinem Angebot oder auf Social Media ansprechen?
- Wen möchte ich NICHT ansprechen?
- Was ist meine Kernbotschaft?
- Welche Reputation, also welches Ansehen, habe ich bereits vorzuweisen?
- Welchen Nutzen bringe ich diesen Menschen mit meiner Expertise und Erfahrung?
Mit Hilfe von Personal Branding positionieren Sie sich prägnant und einzigartig – als Fachexpertin oder Fachexperte und als Mensch! So werden Sie von potenziellen Partnern und Auftraggebern leichter gefunden – im Netz und auf Social Media. On top können Sie dank Ihrer Reputation und Spezialisierung höhere Honorare verlangen.
To do
- Starten Sie eine Wettbewerbsanalyse: So finden Sie Ihre Marktlücke!
- Fragen Sie Kunden, was diese besonders an Ihnen schätzen: So entdecken Sie Ihre Soft Skills und Ihren Unique Selling Point USP!
- Definieren Sie Ihre ideale Käuferperson, die Buyer Persona: So sprechen Sie Ihre Zielgruppen erfolgreich an!
- Legen Sie konkrete Marketing-Ziele fest: So bleiben Sie auf Kurs und können Ihre Ressourcen optimal einsetzen!
Tool-Tipps
- Market Explorer von Semrush: Listet nach Eingabe einer Domain relevante Mitbewerber auf. https://de.semrush.com/market-explorer/
- Social Searcher: Suchmaschine für Social Media, zeigt neue Trends und marktrelevante Themen auf. https://www.social-searcher.com/
- Ranking Spy: Überwacht Website-Rankings nach Keywords, inklusive Wettbewerbsanalyse. https://www.ranking-spy.com
Gut zu wissen: Ihre Personal Branding-Positionierung ist auch die Basis für Ihre Social Media-Kommunikation. LinkedIn als reine B2B-Plattform eignet sich hervorragend für Freelancer, um einen Expertenstatus und Reputation zu etablieren. Mehr unter Schritt 4: Marken-Kommunikation.
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Schritt 2: Marken-Identität – so geben Sie Ihrer Personal Brand ein Gesicht!
Insbesondere die Online-Welt ist stark von Farben und Bildern geprägt. Deshalb ist Ihre Marken-Identität vor allem Ihre visuelle Identität. Hierzu zählt alles, was zur Wiedererkennung und Reputation Ihrer Personal Brand auf allen Print-, Online- und Social-Media-Kanälen beiträgt:
Das Look & Feel Ihrer Marke entscheidet darüber, wie Sie als Marke wahrgenommen werden. Ob Fotos, Texte oder Design: Die Marken-Identität von Freelancern spiegelt authentisch die Verbindung aus Kompetenz, Reputation und Persönlichkeit wider.
Um sich als Mensch und Marke optimal zu präsentieren …
- … wählen Sie Farben aus, die zu Ihnen und Ihrem Business passen.
- … lassen Sie sich von einem Branding-Fotografen in Szene setzen.
- … schreiben Sie so, dass Ihre Zielgruppen Sie verstehen und wiedererkennen.
- … passen Sie Farben, Schriften und Grafikelemente stimmig aufeinander ab.
Holen Sie sich einen Profi an Bord. Expertinnen und Experten im Grafikdesign beraten Sie bestens und kreieren für Sie einen individuellen Look. Finden Sie einen Grafikdesign-Profi in unserer LinkedIn Gruppe: https://www.linkedin.com/groups/12901321/ oder auf unserer Plattform.
Anspruchsvolle Projekte finden und erfolgreich selbstständig arbeiten.
To do
- Website
- Social Media-Profile
- Geschäftspapier wie Rechnungs- und Angebotsformulare
- Werbemittel wie Flyer und Visitenkarten
- digitale Visitenkarte
- Design-Vorlagen-Set für Social Media
Tool-Tipps
- Canva: Bietet kostenfreie Design-Vorlagen für Social Media, Präsentationen, Logos etc. https://www.canva.com/
- Logo Maker: Unzählige Design-Templates für Logos. https://logomakr.com/
- Onevcard: Erstellt digitale und smarte Visitenkarten: https://www.onevcard.de/
Gut zu wissen: Ihre Bildsprache spielt eine große Rolle in Ihrer Corporate Identity (CI). Bleiben Sie deshalb in Ihrem Look & Feel auf allen Socia-Media-Kanälen konsistent und authentisch: Verwenden Sie ausschließlich Ihre Personal-Branding-Designs, -Grafiken und -Fotos auf den Medien, die Sie bespielen.
Schritt 3: Marken-Kommunikation – so etablieren Sie Ihren Expertenstatus im Web und auf Social Media!
Zur Personal Branding-Kommunikation gehört alles, worüber Sie als Personenmarke sprechen: die Texte auf Ihrer Website und Ihrem Blog, Postings und Beiträge, Likes und Kommentare auf Social Media oder Interviews in einem Podcast. Damit Sie dabei auch wirklich die richtigen Menschen und potenziellen Kunden erreichen, ist die Wahl des passenden Social Media-Kanals erfolgsentscheidend. Kurz: Seien Sie da, wo Ihre Zielgruppe ist!
Im B2B-Kontext ist aktuell LinkedIn die führende Social-Media-Plattform. Die Basis für die Nutzung ist ein aussagekräftiges Profil. Im Gegensatz zum Bewegtbild-Channel Instagram belohnt der LinkedIn-Algorithmus vor allem relevante Textbeiträge. Dazu zählt alles, was dem Wissensaustausch dient: persönliche Messe- oder Produkterfahrungen, Tipps, um den Workflow zu optimieren oder Diskussionen über angesagte Themen in Ihrer Bubble.
Erfahren Sie hier, wie Sie Ihr LinkedIn-Profil gezielt für Recruiter anlegen und pflegen!
Quick and Dirty: LinkedIn-Netikette und -Insights
LinkedIn ist eine Kommunikationsplattform. Regen Sie deshalb mit Ihren Beiträgen zum Austausch an und beenden Sie Ihr Social Media-Posting mit einer Frage oder einem sogenannten Call-to-Action (CtA). Wichtig: Antworten Sie auf jeden Kommentar. Und vor allem: Posten Sie nur Beiträge, die Ihre Zielgruppe wirklich interessieren. Mit einer LinkedIn-Community-Top-Voice-Auszeichnung in Ihrem Profil profitieren Sie von mehr Sichtbarkeit und Reputation. Um das hellgoldene Badge für 60 Tage zu erhalten, müssen Sie an mindestens 3 gemeinsamen Artikeln beitragen.
LinkedIn-Tipps
- Passende und authentische Tonalität wählen
- Auf konsequente Du- oder Sie-Ansprache festlegen
- Zielgruppe analysieren und alternativ einen weiteren passenden Social-Media-Kanal (Facebook oder WhatsApp) wählen
- Vollständiges Profil anlegen
- Profil konsequent pflegen
- Analysieren, wem Sie folgen möchten und Netzwerk aufbauen sowie pflegen
Kommunikationsstrategie entwickeln:
- Wie oft können und möchten Sie posten?
- Welcher Content funktioniert in Ihrer Community?
- Welche Formate sind optimal?
- Zu welchen Themen möchten Sie sichtbar werden? Wo möchten Sie einen Fußabdruck hinterlassen?
Tool-Tipps
- Chrome_Extension XING: kostenloser Xing Transfer bestehender Kontakte zu LinkedIn. Mit nur einem Klick direkt aus der XING Kontaktliste eine LinkedIn Suche starten und so eigene Kontakte schneller finden.
- Chrome_Extension Follower Insights: zeigt in der kostenlosen Version, ob die Followerzahl von Kontakten unter 1.000 Personen oder mehr liegt. Ideal, um Meinungsführer zu finden. https://jens.marketing/follower-insights-fuer-linkedin/
- LinkedIn Ad Bibliothek: zeigt alle Anzeigen, die auf LinkedIn von Unternehmen geschaltet wurden. Ideal für Themen- und Wettbewerbersuche. www.linkedin.com/ad-library
Gut zu wissen: Drei Personal Branding No Gos auf Social Media
- Kein passendes CI-konformes Social Media Design. Die Lösung: Nutzen Sie Designvorlagen in Form, Farbe und Schrift Ihres Personal Brandings.
- Keine Botschaft. Die Lösung: Posten Sie auf Social Media über Themen, die auf Ihre Marke einzahlen!
- Keine Zeit. Die Lösung: Planen Sie feste Social Media-Zeiten für Content mit Mehrwert für Ihre Zielgruppe ein!
Schritt 4: Marken-Reputation – so bauen Sie langfristig Vertrauen mit Ihrer Personal Brand auf!
Mit den Schritten 1 bis 3 haben Sie den Grundstein für Ihre Reputation als Personal Brand gelegt. Jetzt heißt es: dranbleiben! Durch kontinuierliches und konsistentes Selbstmarketing gelingt es Ihnen, im Gespräch zu bleiben. Zum Beispiel durch positive Kundenbewertungen, regelmäßige Beiträge auf Social Media, Fachbeiträge in Fachportalen und aktives Networking – online und offline auf Messen, Fachkonferenzen und Branchentreffs.
Personal Branding ist kein Sprint, sondern ein Marathon: Jeder hochwertige Kontakt, jedes Like und jeder Kommentar ist eine Referenz für Sie. Leisten Sie kontinuierlich gute Arbeit und holen Sie sich dafür aktiv Feedback ein. Sie persönlich haben es in der Hand, ob und wie über Sie gesprochen wird – und wie Sie als Freelancer aus der Masse heraus wirken.
Tool-Tipps
- Brand yourself: Überprüft kostenfrei die Online-Reputation. https://brandyourself.com/
- Talkwalker: Liefert kostenfrei und in Echtzeit Online-Erwähnungen und Posts. https://www.talkwalker.com
Das Wichtigste für Sie zusammengefasst
Personal Branding für Freelancer ist ein wichtiger Hebel, um aus der Masse herauszustechen. Ziel von Personal Branding ist es, das einzigartige Bild Ihrer Personenmarke einheitlich zu transportieren. Der Aufbau einer Personenmarke erfolgt in vier Schritten:
- Marken-Positionierung: Wer Sie als Marke sind und wofür Sie stehen (Expertenstatus + Persönlichkeit).
- Marken-Identität: Authentische, wiedererkennbare Präsenz im Wort und Bild (Logo, Branding-Farben, -Fotos, -Tonalität etc.).
- Marken-Kommunikation: Art und Weise, wie Sie ihre Marken-Identität auf Social Media, durch Networking und Projekte, effektiv und konsistent an ihr Ziel-Publikum übermitteln.
- Marken-Reputation: Öffentliches Ansehen bzw. Wahrnehmung ihrer Marke. Entwickelt sich aus der Qualität Ihrer Arbeit, dem Kundenfeedback und Ihrer Kommunikationsstrategie.
Was hat Ihnen geholfen sich als Personal Brand zu etablieren? Welche Social-Media-Kanäle und Tools nutzen Sie für Ihr Selbstmarketing?
Literaturtipps Personal Branding:
- Personal Branding – Was Menschen zu starken Marken macht. Von Christopher Spall und Holger J. Schmidt, SpringerGabler
- Nur wer sichtbar ist, findet auch statt: Werde deine eigene Marke und hol dir den Erfolg, den du verdienst. Von Tijen Onaran, Goldmann
- SELFMADE Branding: Wie man Schritt für Schritt zu einer unverwechselbaren Personenmarke wird. Von Torben Platzer, REDLINE Verlag