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Sie sind glücklich in Ihrem Arbeitsverhältnis, aber irgendetwas fehlt? Sie wollen Ihr Hobby professioneller betreiben? Wie wäre es denn mit einer nebenberuflichen Tätigkeit als Freelancer! So können Sie Ihre Leidenschaft nebenberuflich ausüben, haben jedoch noch nicht gleich die volle (und manchmal aufreibende) Umstellung auf ein Leben in Selbstständigkeit. Doch wie bringen Sie das Ihrem Chef bei? Wir haben da ein paar Vorschläge:
Die Vorteile des nebenberuflichen Freelancings
Die Arbeit als Freelancer hat per se zahlreiche Vorteile. Als nebenberufliche Tätigkeit ausgeübt, kommen dabei aber noch einige obendrauf. Am Freelancing wird häufig das unternehmerische Risiko bemängelt, dass Sie eingehen, wenn Sie sich auf eine Selbstständigkeit einlassen. Das wird jedoch weitestgehend eliminiert, wenn Sie dies (zunächst) nur nebenberuflich betreiben.
Denn die Festanstellung dient Ihnen als Absicherung, sozusagen als doppelter Boden. Zum einen deckt sie die nötigen Versicherungsleistungen ab. Zum anderen gibt sie Ihnen finanzielle Sicherheit, sodass Sie sich ganz entspannt an die ersten Aufträge herantasten und passende Projektanbieter finden können. Einige Tipps zur Stellensuche finden Sie hier. So weit, so gut. Doch nun das Knifflige an der Sache: Welche Vorbereitungen müssen Sie in Ihrem eigentlichen Job treffen?
Der Arbeitsvertrag
Das Wichtigste vorab: Sehen Sie sich zuallererst Ihren Arbeitsvertrag an. Manche Arbeitgeber legen nämlich von vornherein fest, dass eine nebenberufliche Tätigkeit nicht erlaubt ist. Ist das bei Ihnen der Fall, sollten Sie abwägen: Ist Ihnen Ihr Freelancer-Traum eine Kündigung Ihrer Festanstellung wert? Suchen Sie doch das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten? Bei Unsicherheiten sollten Sie lieber auf Nummer sicher gehen und keinen Vertragsbruch riskieren.
Außerdem sollten Sie sicherstellen, dass kein Interessenskonflikt zwischen Ihrer regulären Arbeit und einer potentiellen nebenberuflichen Tätigkeit besteht. Auch das kann gegebenenfalls im Arbeitsvertrag auftauchen. Unter einem solchen Konflikt versteht man beispielsweise, wenn Sie Aufträge von Mitbewerbern annehmen oder Produkte produzieren oder vertreiben, die denen Ihrer jetzigen Arbeitgeber allzu ähnlich sind. Fein raus sind Sie, wenn sich die beiden Jobs einfach gänzlich voneinander unterscheiden.
Offener und ehrlicher Umgang
Wie bereits erwähnt, sind nebenberufliche Tätigkeiten häufig im Arbeitsvertrag geregelt. In den meisten Verträgen steht jedoch, man müsse diese Tätigkeiten mit den Arbeitgebern abklären. Und selbst wenn es nicht drinsteht, währt Ehrlich immer noch am längsten. Sprechen Sie das Thema einfach offen an!
Denn früher oder später kommt es doch sowieso heraus – schließlich müssen Sie sich als Freelancer ja auch vernetzen, Selbstmarketing betreiben oder Werbung machen. Oder ein Kollege verplappert sich. Egal wie – erfährt es Ihr Chef oder Ihre Chefin nicht durch Sie, ist Stress vorprogrammiert. Umgehen Sie das am besten von vornherein. Außerdem fühlt sich Ehrlichkeit doch auch viel besser an, oder?
Überzeugung durch Motivation und Leistung
Zu guter Letzt geht es noch einmal an die Substanz: Sicherlich werden Ihre Vorgesetzten Bedenken haben, wenn Sie nebenbei noch anderweitig arbeiten wollen. Sie werden sich sorgen, dass Ihre eigentliche Arbeit darunter leidet oder Sie Ihre Motivation verlieren. Jetzt ist Überzeugungsarbeit gefragt. Erklären Sie, warum Sie unbedingt nebenberuflich arbeiten wollen. Warum Sie dafür brennen. Dass Sie keineswegs die Herausforderung scheuen, alles unter einen Hut zu bekommen. Beweisen Sie, dass Sie beides können! Haupt- und Nebenjob.
Klar, das wird gerade am Anfang harte Arbeit, aber es zahlt sich aus und Sie verdienen sich (noch mehr) Respekt. Außerdem können sich Ihre neu erworbenen Fähigkeiten durch das Freelancing, wie z.B. Durchsetzungskraft, Ausdauer oder gesteigerte Kreativität, auch positiv auf Ihre Festanstellung auswirken.
Dennoch sollten Sie darauf achten, dass die beiden Tätigkeiten nicht miteinander kollidieren. Trennen Sie Ihre Arbeitszeiten und auch E-Mail-Adressen oder Telefonnummern streng voneinander. Das ist nicht nur gut für das Betriebsklima, sondern höchstwahrscheinlich auch für die Qualität Ihrer jeweiligen Arbeit. Denn Multitasking hat noch selten gut funktioniert.
Das Wichtigste für Sie zusammengefasst:
- Als nebenberuflicher Freelancer haben Sie den großen Vorteil durch die Absicherung Ihrer bestehenden Festanstellung.
- Vor dem Beginn eines Nebenjobs als Freelancer sollten Sie sich unbedingt Ihren Arbeitsvertrag ansehen und sicherstellen, dass kein Interessenskonflikt besteht.
- Sprechen Sie offen und ehrlich mit Ihrem Vorgesetzten und überzeugen Sie ihn durch Motivation und Leistung. Trennen Sie beide Tätigkeiten zeitlich klar voneinander ab.
Welche Tipps geben Sie anderen Freelancern für den ersten Schritt in die Selbstständigkeit? Lassen Sie es und in den Kommentaren wissen!
Vielen Dank für diesen Artikel. Nachdem ich mich selbständig gemacht habe, arbeite ich in meinem Hauptberuf in Teilzeit, und meine Geschäftsleitung hat sich sehr bemüht, mir entgegenzukommen. Das Wichtigste ist das Vertrauen des Chefs und die Fähigkeit zu verhandeln!